Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 30.04.2020, aktuelle Version,

Steirisches Wappen

Schild des steirischen Landeswappens

Das Steirische Wappen zeigt einen silbernen, rotgehörnten und rotbewehrten, flammenspeienden Panther auf Grün, den Steirischen Panther. Der Schild ist mit dem Herzogshut der Steiermark bekrönt.

„Das Wappen des Landes ist in grünem Schild der rotgehörnte und gewaffnete silberne Panther, der aus dem Rachen Flammen hervorstößt. Der Wappenschild trägt den historischen Hut.“

Art. 6 (2) Landes-Verfassungsgesetz 2010

Der Steirische Panther

Der Panther als Wappentier der Steiermark ist zuerst im Jahr 1160 im Siegel des Markgrafen Ottokar III. aus dem Geschlecht der Traungauer überliefert. Als die Steiermark 1180 zum Herzogtum erhoben wurde, übertrug man das Familienwappen auf das Land.[1] Das zur ursprünglich blau-weißen Gruppe der bajuwarisch-karantanischen „Pantherfamilie“ zählende Fabeltier ist das signifikante Wappenbild der nach ihrem Leitnamen als Otakare bezeichneten Markgrafen, später Herzöge der Steiermark, die ihren Stammsitz in Steyr hatten.

1160 von Markgraf Ottokar (Otakar) III. von Steyr zu seinem offiziellen Schildwappen gewählt, bildet es noch heute das steiermärkische Landeswappen.

Erstmals genau beschrieben wird das Wappen beim Chronisten Ottokar aus der Gaal, der um 1315 dokumentierte, wie der steirische Adel an der Seite des Böhmenkönigs Ottokar II. Przemysl im Jahr 1253 gegen die Ungarn unter König Bela IV. gekämpft hatte. Herrand von Wildon trug als Landesmarschall die Fahne, die beschrieben wird als

„ein banier grüene als ein gras / darin ein pantel swebte / blanc, als ob ez lebte[2]

In der heutigen Form ist das Wappen seit 1926 gültig – die damalige Abänderung betraf die Flammen, die vorher aus allen Körperöffnungen (Mund, Ohren, aber auch Phallus und After) züngelten. Die Landtagsabgeordnete Frida Mikula setzte wegen „Obszönität“ die Abschaffung der Feuer aus den Körperöffnungen bis auf die im Bereich des Maules durch.

Das Wappen blasonierte sich etwa bei Leopold II. 1790:[3]

„ein rechts sehendes aufrechtes silbernes sogenanntes Pantherthier mit aufwärts geschlungenem Schwanze, aus dessen Rachen und allen Öfnungen des Körpers Feuerflammen gehen, im grünen Felde wegen des Herzogthums Steyermarkt.“

Das Wappentier in der alten Form findet sich heute im Wappen der steirischen Landeshauptstadt Graz.

In der heraldischen Forschung wird heute auch auf die starke symbolische Wirkung und die Tradition des steirischen Wappens hingewiesen: „Das Wappentier der Steiermark ist […] zum quasi lebenden Symbol steirischer Eigenständigkeit geworden. Mit Ausnahme vielleicht des Tiroler Adlers kommt ihm kein Wappen der österreichischen Bundesländer an identitätsstiftender Wirkung gleich. […] Das steirische Landeswappen ist seit mehr als 750 Jahren in praktisch unveränderter Form in Gebrauch. Zusammen mit dem rot-weiß-roten Bindenschild ist es eines der ältesten und ehrwürdigsten Staatssymbole Europas.“[4]

Bildergalerie

Literatur

Commons: Wappen des Bundeslands Steiermark  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Der Steirische Panther  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Diem (1995), S. 341.
  2. Matthias Werner: Spätmittelalterliches Landesbewusstsein in Deutschland. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2005 ISBN 3-7995-6861-1 S. 177.
  3. So bei: Otto Posse: Die Siegel der Deutschen Kaiser und Könige. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Beilage: Wapen und Titeln Sr. Kaiserl. Königl. Apostol. Majest. Leopold des Zweyten, erwählten Römischen Kaisers, In Germanien, zu Ungarn und Böheim Königs, Erzherzoges zu Oesterreich etc. sammt deren heraldischer Beschreibung. Wien 1790. Abschnitt Heraldische Beschreibung des grossen Kaiserl. Königl. Erzherzogl. Wapenschildes oder Siegels., S. 246, Sp. 2 (Wikisource).
  4. Diem (1995), S. 340 und S. 344.