Tramin
Tramin an der Weinstraße | |
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(ital.: Termeno sulla strada del vino) | |
Wappen
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Karte
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Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Überetsch-Unterland |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2016) |
3.311/3.383 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
96,37 % deutsch 3,44 % italienisch 0,20 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 20′ N, 11° 14′ O |
Meereshöhe: | 213–2116 m s.l.m. (Zentrum: 276 m s.l.m.) |
Fläche: | 18,61 km² |
Dauersiedlungsraum: | 10,6 km² |
Fraktionen: | Rungg, Söll |
Nachbargemeinden: | Amblar, Auer, Coredo, Kaltern, Kurtatsch, Montan, Neumarkt, Pfatten, Sfruz |
Partnerschaft mit: | Mindelheim (D), Rödermark (D), Schwaz (A) |
Postleitzahl: | 39040 |
Vorwahl: | 0471 |
ISTAT-Nummer: | 021098 |
Steuernummer: | 80011130210 |
Bürgermeister (2015): | Wolfgang Oberhofer (SVP) |
Tramin an der Weinstraße ([traˈmiˑn]; italienisch Termeno sulla Strada del Vino) ist eine Gemeinde mit 3383 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) im Unterland in Südtirol (Italien).
Bekannt ist das Weindorf Tramin für Weine aus der Rebsorte Gewürztraminer und den traditionellen Egetmann-Umzug, der am Faschingsdienstag in ungeraden Jahren durchgeführt wird. Das an der Südtiroler Weinstraße gelegene Tramin ist wegen seines historischen Dorfkerns, des Weinbaus, der Nähe zum Kalterer See und der wöchentlichen Weinfeste im Sommer und Herbst ein beliebter Ferienort, traditionell vor allem für Gäste aus dem deutschsprachigen Ausland.
Geografie
Die Gemeinde Tramin, insgesamt 18,61 km² groß, befindet sich im Unterland, einem Abschnitt des Etschtals im Süden Südtirols, auf der orographisch rechten (westlichen) Talseite. Nördlich von Tramin liegt der Kalterer See, hinter dem sich das Etschtal zur Hügellandschaft des Überetsch mit den Gemeinden Kaltern und Eppan anhebt; im Süden folgen als nächste Gemeinden auf der westlichen Talseite des Unterlands Kurtatsch und Margreid. Der Hauptort, Tramin (240–360 m s.l.m.), sowie die südlich davon gelegene Fraktion Rungg (290–320 m) erstrecken sich am sanft ansteigenden Hangfuß des Mendelkamms; die Fraktion Söll (400–750 m) nördlich des Hauptorts liegt auf etwas höher gelegenen Hangterrassen.
Unterhalb der Siedlungsflächen besitzt Tramin Anteile an der Unterländer Talsohle, die an die Nachbargemeinden Kurtatsch, Neumarkt, Montan, Auer, Pfatten und Kaltern grenzen, und als territoriale Exklave bis an die Etsch in die östlichen Talhälfte hinüberreichen. Westlich über Tramin gewinnt der zur Nonsberggruppe gerechnete Mendelkamm rasch an Höhe. Das Gemeindegebiet erreicht dort am Gipfel des Roen (2116 m), über den die Grenze zum Trentino verläuft, seinen höchsten Punkt.
Sehenswürdigkeiten

Die prächtig ausgeschmückten Kirchen zeugen von der wirtschaftlichen Bedeutung der Marktgemeinde Tramin im Spätmittelalter.
- Pfarrkirche St. Quirikus und Julitta: Weithin sichtbares Wahrzeichen von Tramin sind der 1492 fertiggestellte, mit 86 m höchste gemauerte Kirchturm Tirols, und die 1911 erbaute Pfarrkirche mit Presbyterium von 1400.
- St. Jakob in Kastelaz: Das Kirchlein oberhalb Tramins hat sehenswerte romanische Fresken (Bestiarien).
- St. Valentin: Friedhofskapelle und Valentinskirche.
- St. Mauritius in Söll: Die Kirche besitzt gotische Fresken.
Politik
Bürgermeister seit 1952:[1]
- Franz Stofferin: 1952–1956
- Fritz Morandell: 1956–1969
- Oswald Oberhofer: 1969–1985
- Erwin Bologna: 1985–1995
- Meinrad Oberhofer: 1995–2000
- Werner Dissertori: 2000–2015
- Wolfgang Oberhofer: 2015–
Wirtschaft
Wichtige Wirtschaftszweige sind der Weinbau auf den sonnigen Hängen (Leiten), der Obstbau, der vor allem auf dem im 18. Jahrhundert trockengelegten Traminer Moos in der Talsohle betrieben wird, und der Tourismus.
Verkehr
Für den Kraftverkehr ist Tramin in erster Linie durch die Weinstraße erschlossen, die nahe am Dorfzentrum vorbeiführt. Die östliche Seite der Talsohle wird von der A22 und der Brennerbahn durchquert. Auf Traminer Gemeindegebiet befinden sich dort sowohl die Ein- und Ausfahrt Neumarkt-Auer-Tramin der Autobahn als auch der Bahnhof Neumarkt-Tramin.
Bildung
Tramin ist Sitz eines deutschsprachigen Schulsprengels. Dieser umfasst auf dem Gemeindegebiet eine Grundschule und eine Mittelschule. Dem Sprengel angeschlossen sind auch die drei Grundschulen der Nachbargemeinde Kurtatsch.[2]
Städtepartnerschaften
- Mindelheim ist seit 1994 offizielle Partnerstadt von Tramin. Zwischen der Stadtkapelle Mindelheim und der Bürgerkapelle Tramin bestehen bereits seit 1958 enge freundschaftliche Beziehungen.
- Rödermark, südlich von Frankfurt am Main gelegen, ist seit 1978 Partnergemeinde.
- Schwaz in Nordtirol ist seit 1998 offizielle Partnerstadt von Tramin.
Persönlichkeiten
- Max Sparer (1886–1968), Maler und Grafiker
- Franz Rellich (1906–1955), Mathematiker
- Richard Menapace (1914–2000), Radrennfahrer
Bildergalerie
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Blick auf Tramin
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Dorfplatz mit Rathaus und Egetmann-Brunnen
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Kirchturm
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Buschenschank Gamper ⊙
Literatur
- Martin Schweiggl: An der südlichen Weinstraße: Tramin, Kurtatsch, Margreid, Kurtinig. Land und Leute zwischen Kalterer See und Salurner Klause (Südtiroler Gebietsführer 17), Bozen: Athesia 1978. ISBN 88-7014-055-5
- Roland Zwerger: Tramin an der Weinstraße. Dorfführer und Weinbaugeschichte, Auer: Arcadia 2001. ISBN 88-8300-014-5
- Ursula Düriegl: Die Fabelwesen von St. Jakob in Kastelaz bei Tramin. Romanische Bilderwelt antiken und vorantiken Ursprungs, Wien: Böhlau 2003. ISBN 3-205-77039-0
- Othmar Parteli: 100 Jahre Pfarrkirche von Tramin. Der Schlern, Sonderausgabe Oktober 2011, Bozen: Athesia 2011.
Weblinks
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
- Offizielle Website der Gemeinde Tramin
- Landschaftsplan der Gemeinde Tramin. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Der Egetmann-Umzug
- Offizielle Website der Pfarre Tramin
Einzelnachweise
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).
- ↑ Schulsprengel Tramin. Südtiroler Bürgernetz; abgerufen am 25. Oktober 2014.