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vom 01.04.2020, aktuelle Version,

Verein der Freunde der Wiener Polizei

Der Verein der Freunde der Wiener Polizei ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Wien, dessen Tätigkeit sich hauptsächlich auf Wien, aber auch auf das restliche österreichische Bundesgebiet und die EU-Staaten erstreckt. Zweck des Vereins ist laut Statuten in erster Linie die „Verbesserung der Beziehung zwischen Bevölkerung und Wiener Polizei und der Aufbau sowie der Ausbau des gegenseitigen Vertrauensverhältnisses“. Weitere Tätigkeiten und Ziele erstrecken sich auf Anerkennung von besonderen Leistungen und außergewöhnlichen Verdiensten für die öffentliche Sicherheit, auch durch Privatpersonen, sowie Unterstützung und Betreuung von im Dienst verletzten, erkrankten und in Not geratenen Bediensteten der Wiener Polizei sowie ihrer Angehörigen, aber auch Unterstützung der Arbeit der Wiener Polizei durch unterschiedliche Maßnahmen. Dazu zählen u. a. die Förderung von Information und Wissensaustausch – in Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeitsarbeit der Landespolizeidirektion Wien – sowie die Unterstützung der Polizei bei organisatorischen, sozialen und karitativen Anlässen. Erklärtes Vereinsziel ist, dadurch das Sicherheitsgefühl in der Wiener Bevölkerung zu stärken.

Aktivitäten

Über den Verein der Freunde der Wiener Polizei erfolgten wesentliche Sachleistungen – wie z. B.:

  • So wurden 2004 mithilfe des Vereins erste Defibrillatoren für Einsatzfahrzeuge zur Verfügung gestellt, 2012/13 waren dies bereits 56 „Defis“ für Polizeidienststellen und -fahrzeuge. Die dafür erforderliche Finanzierung organisierte der Verein durch die Akquisition von Sponsoren aus der Wirtschaft.
  • 2009 wurden in Kooperation mit der Stadt Wien Spezialkameras für die Tatort-Arbeit im Wert von 100.000 Euro finanziert,
  • 2010 ebenfalls mit der Stadt Wien 175.000 Euro für einen Informations- und Beratungsbus der Polizei.
  • Über den Verein erfolgte 2014 eine Förderung der Stadt Wien in Höhe von 110.000 Euro für moderne Schutzausrüstung der Polizisten.
  • 2019 erfolgte über Vermittlung des Vereins die Ausstattung des inklusiven Kinder-Verkehrsübungsplatzes in Wien-Liesing mit Kinderfahrrädern und Helmen durch den Sponsor ÖRAG Österreichische Realitäten Aktien-Gesellschaft.
  • Ebenfalls 2019 wurden Judo-Spezialmatten für die neue Kampfsporthalle der Polizei-Sportvereinigung in Wien-Donaustadt finanziert.

Alle diese Aktivitäten erfolgen im Einvernehmen mit der Landespolizeidirektion Wien und – wo erforderlich – mit dem Innenministerium. Im Einvernehmen mit dem Wiener Landespolizeipräsidenten stellt der Verein der Freunde der Wiener Polizei zudem regelmäßig finanzielle Mittel für sogenannte Auslobungen zur Verfügung. Derartige Geldbelohnungen für zielführende Hinweise aus der Bevölkerung haben sich als geeignetes Mittel erwiesen, die Aufklärung von schweren Gewaltdelikten bzw. die Fahndung nach schwierig zu ermittelnden Tätern maßgeblich zu unterstützen.

Regelmäßig fördert der Verein das „Demokratiemonitoring“ der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft. Im Zuge dieser Langzeitstudie wird immer wieder das Vertrauen der Bevölkerung in wichtige Institutionen erhoben. Wiederholt geht dabei die Polizei – vor den Gerichten und anderen österreichischen Ämtern und Behörden als jene Institution hervor, die das höchste Maß an Vertrauen in der Bevölkerung genießt.

Für seine Mitglieder, Sponsoren und Gäste aus Polizei und Wirtschaft organisiert der Verein der Freunde der Wiener Polizei alljährlich Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen mit renommierten Experten zu gesellschafts- und sicherheitsrelevanten Themen. In Absprache mit dem Wiener Landespolizeipräsidenten unterstützt der Verein außerdem Kongresse und gesellschaftliche Zusammenkünfte, die den internationalen Austausch fördern, den alljährlichen Polizeiball im Wiener Rathaus sowie Veranstaltungen der Polizeimusik Wien.

Geschichte

Der Verein wurde 1973 unter dem Namen Verein der Freunde und Förderer der Wiener Polizei gegründet. Ursprünglicher Zweck des Vereins waren die Motivation von Polizisten sowie die Unterstützung von notleidenden Polizisten und deren Hinterbliebenen. Erste Aktivität war die Ehrung eines Polizeibeamten, der dreizehn Menschen das Leben gerettet und 200 Festnahmen vorgenommen hatte. 1980 wurde der Name auf den heutigen Namen geändert.

Ins Rampenlicht geriet der Verein im Zuge von Amtsmissbrauchaffären in der Wiener Polizei im Jahr 2006, bei dem er in Verdacht kam, mit der Polizei Vergünstigungen für teils zwielichtige Personen aus dem Rotlicht und Glücksspielmilieu auszuhandeln.[1][2][3] Im Zuge des Prozesses gegen den früheren Polizeigeneral Roland Horngacher wurde bekannt, dass der Vereinskassier Adolf Krchov, rechte Hand mehrerer Wiener Polizeipräsidenten, Horngacher ein Kuvert überbracht, das von Bawag-Chef Helmut Elsner gekommen war. In dem Kuvert waren Reiseschecks, auch Krchov bekam einen. Der zum Zeitpunkt des Prozesses im Amt befindliche Polizeipräsident Peter Stiedl sah in den sonstigen Tätigkeiten des Vereins, wie z. B. die Verpflegung bei Polizeifesten oder die Zurverfügungstellung von Polizeiautos[4] keine Unrechtmäßigkeiten. Nachdem sich auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hatte, stellte der Vereinspräsident, der frühere Nationalbankpräsident Adolf Wala, auch eine Auflösung des Vereins in Sicht, dazu kam es aber nicht.[5] Vom Büro für Interne Angelegenheiten sowie vom Kontrollamt der Stadt Wien wurden Untersuchungen durchgeführt, welche jedoch zu keinem straf- oder verwaltungsstrafrechtlich verwertbaren Ergebnis führten.[6][7]

Einzelnachweise

  1. Michael Frank: Polizeiskandal in Wien: Freunde und Helfer im Korruptionssumpf. Süddeutsche Zeitung, 24. Oktober 2007, abgerufen am 17. August 2010.
  2. Rainer Novak: Wenn ein Bordellbesitzer der Polizei helfen will. Die Presse, 19. Oktober 2007, abgerufen am 17. August 2010.
  3. Florian Klenk: Sag beim Abschied leise „Danke!“ (Nicht mehr online verfügbar.) Falter, 17. Oktober 2007, archiviert vom Original am 12. August 2011; abgerufen am 17. August 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.falter.at
  4. 16 VW-Polos für die Wiener Polizei. Rathauskorrespondenz Wien, 1. Oktober 2003, abgerufen am 17. August 2010.
  5. Andreas Wetz, Rainer Nowak, Klaus Stöger: "Freunde der Wiener Polizei" vor dem Aus. Die Presse, 18. Oktober 2007, abgerufen am 17. August 2010.
  6. Freunde der Polizei. (35 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) POLIZEI – Das Magazin des Landespolizeikommandos Wien, 2009, archiviert vom Original am 27. Januar 2012; abgerufen am 17. August 2010 (PDF, archiviert auf der Homepage des „Vereins der Freunde der Wiener Polizei“ Freunde der Polizei).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.polizeifreunde-wien.at
  7. Freispruch für Verein der Freunde der Polizei. Der Standard (Onlineausgabe), 28. August 2009, abgerufen am 16. August 2010.