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vom 08.04.2020, aktuelle Version,

Viktor Zoller

Viktor Zoller (* 22. Juni 1912 in Ravensburg; † 28. Mai 1947 in Landsberg) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer und als Adjutant im KZ Mauthausen und KZ Auschwitz I (Stammlager) eingesetzt.

Zoller war ab Mai 1933 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 3.287.569) und SS (SS-Nr. 77.379).[1] In der SS stieg Zoller 1941 bis zum SS-Hauptsturmführer der Reserve der Waffen-SS auf.[2][3] Ab Ende der 1930er Jahre war er Angehöriger der SS-Totenkopfverbände bei der 1. SS-Totenkopfstandarte „Oberbayern“ beim KZ Dachau. Vom 22. März 1940 bis zum 2. Mai 1942 war Zoller Adjutant des Lagerkommandanten Franz Ziereis im KZ Mauthausen. Dort war er beteiligt an Häftlingstransporten der Aktion 14f13 in die Tötungsanstalt Hartheim.[4]

Anschließend war Zoller bis zum 28. Oktober 1943 als Angehöriger der Waffen-SS an der Ostfront eingesetzt. Vom 22. November 1943 bis zum 25. Mai 1944 war er Adjutant des Lagerkommandanten Arthur Liebehenschel im Stammlager des KZ Auschwitz. Nach Zeugenaussagen war er mehrfach anwesend bei Selektionen an der „Judenrampe“.[5] Von Ende Mai 1944 bis zum 9. April 1945 wurde er als Kommandeur des Wachbattalions im KZ Mauthausen eingesetzt.

Nach Kriegsende wurde Zoller vor einem US-Militärtribunal im Rahmen der Dachauer Prozesse beim Mauthausen-Hauptprozess angeklagt und am 13. Mai 1946 zum Tod durch den Strang verurteilt. Beim Urteil wurden als individuelle Exzesstaten bei Zoller die Anordnung und Durchführung von Exekutionen sowie die Teilnahme an Vergasungen berücksichtigt.[6] Das Urteil wurde am 28. Mai 1947 im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg vollstreckt.[2]

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich – Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main, 2. Auflage: Juni 2007, S. 698.
  • Case No. 000-50-5 (US vs. Hans Altfuldisch et al) Tried 13 May 46 (englisch, PDF, 75,2 MB)
  • Florian Freund: Der Dachauer Mauthausenprozess. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Jahrbuch 2001. Wien 2001, S. 35–66.
  • Wacław Długoborski, Franciszek Piper (Hrsg.): Auschwitz 1940–1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Verlag Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Oswiecim 1999, 5 Bände: I. Aufbau und Struktur des Lagers. II. Die Häftlinge – Existentzbedingungen, Arbeit und Tod. III. Vernichtung. IV. Widerstand. V. Epilog., ISBN 83-85047-76-X.

Einzelnachweise

  1. Aleksander Lasik: Die Organisationsstruktur des KL Auschwitz, in: Aleksander Lasik, Franciszek Piper, Piotr Setkiewicz, Irena Strzelecka: Auschwitz 1940–1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations und Vernichtungslagers Auschwitz., Band I: Aufbau und Struktur des Lagers, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Oświęcim 1999, S. 185.
  2. 1 2 Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 698.
  3. Viktor Zoller auf www.dws-xip.pl
  4. Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde. Personenlexikon. Frankfurt/M. 2013, ISBN 978-3-10-039333-3, S. 451.
  5. Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde. Personenlexikon. Frankfurt/M. 2013, ISBN 978-3-10-039333-3, S. 451.
  6. Florian Freund: Der Dachauer Mauthausenprozess, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Jahrbuch 2001, Wien 2001, S. 57.