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unbekannter Gast

Pollak, Oscar#

(Pseudonym "Paul, Oscar")#


* 7. 10. 1893, Wien

† 28. 8. 1963, Hinterstoder (Oberösterreich)


Journalist

Oscar Pollack. Foto, 30er Jahre, © Bildarchiv der ÖNB, Wien, für AEIOU
Oscar Pollack. Foto, 30er Jahre
© Bildarchiv der ÖNB, Wien, für AEIOU

Oscar Pollak wurde am 7. Oktober 1893 als Sohn eines aus Ungarn stammenden Kaufmanns in Wien geboren, wo er auch aufwuchs und die Schule besuchte.

Er absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, das er 1919 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss. Nach dem Ersten Weltkrieg, wo er als Offizier an der Balkanfront im Einsatz war, wurde er Kommunal- und Sportberichterstatter der "Arbeiter-Zeitung".

Von 1923 bis 1926 war er mit seiner Frau Marianne Pollak für Friedrich Adler im Sekretariat der Sozialistischen Arbeiter-Internationale in London und als Londoner Korrespondent der "Arbeiter-Zeitung" tätig. 1926 kam er wieder nach Wien, wo er bei der "Arbeiter-Zeitung" zunächst als außenpolitischer Redakteur tätig war und 1931 die Chefredaktion übernahm.

Nach dem Februar 1934 organisierte Oscar Pollak mit seinen Redakteuren den Widerstand gegen das Dollfuß-Regime und war einer der Mitbegründer der Revolutionären Sozialisten (RS) und ging ins Exil. Zunächst war er in Brünn als Pressereferent für Otto Bauer tätig, 1936 arbeitete zusammen mit seiner Frau im Sekretariat der Sozialistischen Internationale in Brüssel und war Herausgeber der Zeitschrift "Internationale Information". 1938 ging er zum Hauptstandort der Internationale nach Paris, wo er Mitherausgeber der Zeitschrift "La lutte Socialiste" wurde. 1940 emigrierte er nach London, wo er zusammen mit Karl Czernetz die Auslandsvertretung der Österreichischen Sozialisten aufbaute.

1945 kehrten das Ehepaar Pollak nach Wien zurück. Osacr Pollak war bis 1961 wieder als Chefredakteur der Arbeiter-Zeitung tätig und gründete 1946 die SPÖ-Zeitschrift "Die Zukunft", deren redaktioneller Leiter er von 1961 bis 1963 war.wurde. 1951 war er an der Gründung des Internationalen Presseinstituts in Zürich beteiligt, als dessen Präsident er von 1956 bis 1958 fungierte.

Oscar Pollak starb am 28. August 1963 in Hinterstoder. Er ist gemeinsam mit seiner Frau, die sich zwei Tage nach seinem Tod das Leben nahm, in einem Ehrengrab im Urnenhain der Feuerhalle Simmering bestattet.

Werke (Auswahl)#

  • Das A-B-C der Internationale, 1928
  • (Unter dem Pseudonym "Oscar Paul") Farewell, France! An Eye-Witness Account of Her Tragedy, 1941
  • (Unter dem Pseudonym "Oscar Paul") Underground Europe Calling, 1942
  • It started in Vienna, ca. 1944
  • Der neue Humanismus, 1962

Weiterführendes#

Literatur#

  • Eveline Gründel: Oscar Pollak, Parteijournalist zwischen Politik und Ideologie (Dissertation), 1973
  • Peter Pelinka / Manfred Scheuch: 100 Jahre AZ. Die Geschichte der Arbeiter-Zeitung, 1989
  • M. Marschalek (Hg.), Untergrund und Exil. Österreichs Sozialisten zwischen 1934 und 1945 (Sozialistische Bibliothek: Abteilung 1, Die Geschichte der österreichischen Sozialdemokratie, Band 3), , 1990

Quellen#

  • AEIOU
  • I. Ackerl, F. Weissensteiner, Österreichisches Personenlexikon, 1992
  • Neue Österreichische Biographie
  • Wien.at

Redaktion: I.Schinnerl