Mautern / FAVIANIS#
Lage#
Gemeinde: Mautern an der Donau
Am Ende der Engstelle der Wachau tritt die Donau in ein weites Becken, das vor der Regulierung des Stromes eine Aulandschaft mit zahlreichen Nebenarmen war. Die Donau änderte mehrmals ihren Lauf. Die Lage des antiken Kastells auf den tertiären Schotterbänken bedingte zeitweise Überschwemmungen, wie eine Untersuchung der Sedimente nachweisen konnte. Zunächst errichtete man das Kastell auf der Hochterrasse, um es in der Spätantike nach Aufschüttungen auf der Niederterrasse nach Norden zu erweitern.
Denkmäler#
Mautern liegt an einer bereits prähistorisch genutzten Verkehrsverbindung, die parallel zur östlich führenden Bernsteinstraße zu sehen ist. Als strategisch wichtiger Punkt kontrollierte das Kastell einen Donauübergang. Unter der mittelalterlichen bis frühneuzeitlichen Altstadt liegt das Kastell, das heute noch an einigen Stellen im aufgehenden Mauerwerk vorhanden ist. Der Vicus erstreckte sich im Süden, im Osten und im Westen, und umfasste eine Fläche von ca. 22ha, ein Vielfaches der Fläche des Kastells. Mehrere Gräberfelder konnten festgestellt werden, die sich im Osten und Südosten des Lagers befinden, auch liegen Gräber vereinzelt an der Straße nach Mauternbach.
Zustand: Westmauer des Kastells in der mittelalterliche Stadtmauer (U-Turm, Fächerturm) erhalten; Südmauer der Margaretenkapelle.
Tourismus: Der Kulturrundgang "Kulturweg Favianis Mutaren Mautern", der vom Parkplatz vor der Römerhalle ausgeht, erschließt die Geschichte des Ortes. Von Mauternbach führt ein Wanderweg (Weitwanderweg 06) Richtung Oberbergern auf die "Steinplatte", wo sich eine römische Geleisestraße befindet.
Denkmäler (Fortsetzung)#
Lateinischer Name: FAVIANIS
gesichert
Frühes Holz-Erde-Lager Mautern
Mittelkaiserzeitliches Steinkastell und spätantike Umbauten - Mautern
Spätantike Befestigung Mautern
Spätantikes Gräberfeld Nordost Mautern
Zeitstellung#
Datierung: 70 AD - 488 AD
sieben Perioden stratigraphisch feststellbar
Phase: Römische Kaiserzeit
Literatur#
- K. Genser, Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit. Ein Forschungsbericht, Der römische Limes in Österreich 33, 1986, 251ff.
- Christine Ertel, Alte und neue Grabungen im Kastell Favianis (Mautern). Archäologische Befunde 1950 - 1994, Fundberichte aus Österreich 34, 1995, 229ff.
- Ch. Ertel, Alte Befunde aus dem Kastell Favianis/Mautern, FÖ 35, 1996, 69-92.
- V. Gassner und S. Jilek, Fundstellen, in: V. Gassner, St. Groh, S. Jilek, A. Kaltenberger, W. Pietsch, R. Sauer, H. Stiglitz und H. Zabehlicky, Das Kastell Mautern-Favianis, Der Römische Limes in Österreich 39, 2000, 26-130.
- St. Groh und H. Sedlmayer , Zusammenfassung, in: St. Groh und H. Sedlmayer (Hrsg.), Forschungen im Kastell Mautern-Favianis. Die Grabungen 1996 und 1997, der Römische Limes in Österreich 42, 2002, 554-564.
- ÖAI: Forschungen zu den Siedlungsstrukturen im Hinterland von Mautern-Favianis
- ÖAI: Research on the Settlement Structure in the Hinterland of Mautern-Favianis
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner
www.limes-oesterreich.at