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Grabung Frauenhofgasse 21 (Spitzgräben Erde-Holz-Kastell, Baracken)#

Allgemeines#

Nach dem Abbruch eines bestehenden Gebäudes konnte auf 50m² eine Flächengrabung durch das ÖAI erfolgen. Die Befundsituation ermöglichte eine genaue Festlegung der Kastellperioden, die durch die Auswertung der Funde unterstützt wurde. (Groh 2002, 14). Als unterste Schicht wurde ein Brandrodungshorizont festgestellt. Zwei Spitzgräben gehören zum Erde-Holzlager, das nun bewiesen werden konnte (Groh 2002, 30ff.). Die Gräben verliefen 3 m voneinander entfernt, wobei derjenige, der der Kastellbegrenzung näher gelegen ist, tiefer war. Um 100/110 wurden die Gräben zugeschüttet, und das Kastellareal nach Süden erweitert (Periode 2, Phase 2.1.). Es folgte eine planmäßige Bebauung mit Holzbaracken ( Phase 2.2, II. Holz-Erde-Kastell). Der Ausbau des Steinkastells (Periode 3, ab 130/140) ist durch den gemauerten Befund von Lagerbaracken fassbar. Diese wurden vor der Neuerrichtung (Periode 4, ab 170/180) radikal entfernt. Der Wiederaufbau ist durch Lehmziegelwände bei Beibehaltung des Grundrisses geschehen. Eine flächenmäßige Zerstörung geschah durch eine Brandkatastrophe: Das Umstürzen von Wänden der Baracken konnte ersehen werden. Das Holzbalkendach war aus Stroh und Holzschindeln hergestellt und stürzte auf den Boden. Der Befund lässt sich als Doppelbaracke erkennen, die in NS- Richtung im südwestlichen Lagerareal verlief. Nach 300 n.Chr. (Periode 5) kam es zu einen neuerlichen Bau in Kalksteinen, der sich in seiner Ausrichtung nicht an vorangegangene Strukturen hält, und von späteren Gruben gestört war. In der spätantiken Schicht wurden auch Bestattungen von Kleinkindern festgestellt (Groh 2002, 103).


Allgemeines (Fortsetzung)#

Grabungsjahr: 1996-1997

Grabungsleitung: Österreichisches Archäologisches Institut#

Literatur#

  • St. Groh, Die Grabungen 1996-1997 im Kastell Mautern-Favianis: Befund und Interpretation, in: St. Groh und H. Sedlmayer (Hrsg.), Forschungen im Kastell Mautern-Favianis. Die Grabungen 1996 und 1997, Der Römische Limes in Österreich 42, 2002, 17-137, 20ff. und Tabelle 2, 19.

Funde#

Kategorie: Keramikgefäße, Terra Sigillata, Münzen, Teile von Tracht und Bekleidung, Varia-Metall, Werkzeuge und Geräte

Fundobjekte: TS, TS-Imitationen; rätische Ware, Amphoren, Reibschüsseln, lokale. Keramik, Lampen; Münzen; Fibel, Haarnadeln, Gürtelteile; Beschläge; Militaria; Messer, Webgewichte, Schlüssel, Meißel, Sichel. Ab 300 n. Chr. ziviler Charakter des Fundspektrums.

Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



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