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Zell am See#

Der Bezirk Zell am See entspricht dem Pinzgau, der von zwei größeren Flüssen durchströmt wird, der nach Osten fließenden Salzach und der nach Norden fließenden Saalach. Vor der Eroberung durch die Römer siedelte in diesem Gebiet der keltische Stamm der Ambisonten, der auf dem unter Kaiser Augustus errichteten Siegesdenkmal von La Turbie (bei Monaco) unter den besiegten Alpenvölkern angeführt wird. Der Name ist von der vorrömischen Bezeichnung des Oberlaufes der Salzach, Isonta oder Igonta, abgeleitet und bedeutet „Anwohner der Salzach“. Dieser Flußname führte auch zum frühmittelalterlichen Namen von Zell am See, Bisontio, der in verwandelter Form auch im Namen Pinzgau steckt. Den Hauptsitz der Ambisonten lokalisierten einige Forscher auf dem Biberg bei Saalfelden, andere auf der Bürg bei Kaprun. Die Erwähnung auf dem Monument von La Turbie weist darauf hin, daß bei der Eroberung dieses Gebietes die einheimische Bevölkerung – im Gegensatz zu jener anderer Teile Noricums – den Römern erbitterten Widerstand leistete. Entlang der beiden Hauptflüsse verliefen wichtige Verkehrswege. In das Salzachtal mündete bei Bruck der von Süden über das Fuschertörl, wo sich ein Paßheiligtum befand, führende Weg. In Bruck wurden Reste römischer Bauten, die einem vicus, einer Straßenstation oder einem Gutshof zuzuordnen sind, und Gräber gefunden. In Saalfelden bestand die keltische Siedlung auf dem Biberg in der römischen Zeit noch weiter, wurde aber schließlich in das Tal verlegt, wo zwei römische Gutshöfe nachgewiesen sind. Im 4. und 5. Jh. n. Chr. zog sich die Bevölkerung jedoch in eine befestigte Höhensiedlung auf dem Biberg zurück. Hinweise auf weitere Siedlungen der Römerzeit sind Baureste in Bramberg und Uttendorf, ein Gräberfeld in Lofer, Steindenkmäler aus Mittersill, Uttendorf, Zell am See und Taxenbach, Reste von bronzenem Geschirr aus Zell am See, Keramikbruchstücke aus Hollersbach und Uttendorf sowie ein Münzfund aus Taxenbach. Die Auffindung von zwei Goldmünzen aus der 2. Hälfte des 1. Jhs. n. Chr. zeigt, daß der Weg von Bramberg über den Stangensattel nach Tirol in römischer Zeit begangen wurde.

Peter Danner

Quellen#

  • Lahnsteiner, J., Oberpinzgau von Krimml bis Kaprun, Hollersbach 1956
  • Lahnsteiner, J., Unterpinzgau. Zell am See, Taxenbach, Rauris, Hollersbach 1960
  • Moosleitner, F., Von der Steinzeit bis zu den Römern. Der Oberpinzgau in ur- und frühgeschichtlicher Zeit. Mittersiller Funde aus dem Altertum, in: Mittersill in Geschichte und Gegenwart, Mittersill 1985, 62-66
  • Moosleitner, F., Henndorf in ur- und frühgeschichtlicher Zeit, in: Weiß, A. St. – Ehrenfellner, K. – Falk, S. (Hg.),


Gemeinden im Bezirk Zell am See:#

Mittersill

Taxenbach

Uttendorf

Zell am See



Mit freundliche Genehmigung der Universität Salzburg, Fachbereich für Geographie und Geologie (CHC), Dr. Christian Uhlir.
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