Alchi - Locals#
Die Einheimischen sind fröhliche und offene Menschen, die ihren harten Alltag mit einer erstaunlichen Leichtigkeit erledigen. Der Zusammenhalt der Familie hat oberste Priorität. Ohne die Mithilfe aller wäre ein Überleben in der unwirtlichen Landschaft und den extremen Witterungsbedingungen sonst kaum möglich. Daher gibt es auch verschiedene Familienformen. Die Ladakhis wählen nämlich stets die für den Erhalt des Familienbesitzes vorteilhafteste Konstellation.Neben Einehe und Polygamie kommt die sogenannte Magpa-Ehe dann zum Einsatz, wenn eine Familie nur Töchter hatte. Dazu wurde ein Mann praktischerweise gleich für alle Töchter ins Haus eingeheiratet, wobei der Besitz der Familie formal in den Händen der Töchter blieb. Die traditionell häufigste Form war jedoch die Polyandrie, die Vielmännerei, die allerdings seit 1941 verboten ist. Heute leben nur mehr 10 % der älteren Ladakhifrauen mit mehreren Männern zusammen. Früher war es üblich, dass eine Frau mit dem ältesten Sohn der Familie gleichzeitig dessen jüngere Brüder heiratete und ins Haus ihrer Schwiegereltern zog. Eifersucht soll es nicht gegeben haben, denn für Buddhisten gehört die Überwindung der Habgier zu den erstrebenswertesten Tugenden. Dieses System der Vielmännerei hatte große Vorteile, denn es hielt die Bevölkerungszahl konstant, was in einem Land mit begrenzter Ackerfläche eine Überlebensfrage war. Zudem wurde der Familienbesitz zusammengehalten, sodass die Felder nicht zu winzigen, unwirtschaftlichen Äckern zerfielen.
The locals are cheerful and open-minded people who can handle their harsh everyday life with astonishing ease. The solidarity of the family is the uppermost priority. Without the help of everyone, survival would hardly be possible in the inhospitable landscape and extreme weather conditions. Therefore, there are also different family forms. The Ladakhis always choose the most advantageous constellation for the preservation of family property. In addition to monogamy and polygamy, the so-called Magpa marriage is used when a family has only daughters. For this purpose, a man virtually married all daughters of the house, the possession of the family remained formally in the hands of the daughters. The traditional and most common form, however, was the polyandry, which has been banned since 1941. Today only 10% of older Ladakh women live with several men. It used to be common for a woman to marry the oldest son of the family and automatically his younger brother too and to move into the house of her parents-in-law. There was no jealousy, for Buddhists overcoming greed is one of the most desirable virtues. This system of polygamy had great advantages because it kept the population constant, which was a matter of survival in a country with limited arable land. In addition, the family property was held together, so that the fields did not fragment into tiny, unprofitable fields.