Mangalitza Schwein#
Das Mangalitza Schwein ("Ungarisches Wollschwein") ist eine der ältesten europäischen Schweinerassen. In den 1830er Jahren wurde diese Rasse erstmals erwähnt.
1833 soll der serbische Fürst Milos Šumadija Schweine als Geschenk an Erzherzog Joseph Anton Johann von Österreich geschickt haben; diese Schweine wurden mit den Rassen Bakony und Szalonta gekreuzt. So entstand eine neue Rasse, die 1927 als Mangalitza Schwein offiziell anerkannt wurde.
Das Fettschwein erlangte große Beliebtheit in Ungarn und im Burgenland (ein Teil von Ungarn bis 1921) und wurde sogar bis zu den Schlachthöfen in Wien, Österreich, gebracht.
(1885 setzte Johann Strauß II. dem Mangalitza Schwein ein Denkmal in seiner Operette "Der Zigeunerbaron", in der der Schweinezüchter Zsupán jedem erzählt, dass sein idealer Lebenszweck Borstenvieh und Schweinespeck ist.)
Ende des 19. Jahrhunderts war das Mangalitza Schwein das führende Zuchtschwein innerhalb Europas. Zu dieser Zeit wurden die Mangalitza auf 250 – 300 kg gemästet und das Fleisch fand vor allem für die Speck- und Schmalzherstellung Verwendung. Das Mangalitza Schwein beweidete Eichenwälder, sumpfige Gelände und Ödland. Zudem wurden die Schweine auf Koppeln, gemeinschaftlich genutzten Hutungen (gehölzfreie Landschaften) sowie Brach- und Stoppeläckern gehalten.
Ende der 1970er Jahre war in Österreich das Mangalitza Schwein nur mehr in National- und Tierparks oder vereinzelt bei Kleinzüchtern zu finden.
Nach 1986 begann der "Verein zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassein in Österreich" (VEGH) das Mangalitza Schwein zu betreuen.
Im Jahr 1994 wurde mit einer Herdebuchführung für Mangalitza Schweine begonnen, um das gentechnische Potential dieser Rasse zu erhalten. Heute ist das Mangalitza Schwein in Österreich als seltene und gefährdete Rasse anerkannt. Die Rasse Mangalitza ist in die "Roten Liste" der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (ÖNGENE= Österreichische Nationalvereinigung für Genreserven) eingetragen.
Im Rahmen des "Österreichischen Programms für umweltgerechte Landwirtschaft" im Jahr 2000 (ÖPUL 2000) wurde die "Interessensgemeinschaft der Wollschweinzüchter Österreichs" (IGWÖ) gegründet. 2005 wurden drei Eberlinien Schwalbenbäuchige Mangalitza Schweine, drei Eberlinien Blonde Mangalitza Schweine sowie drei Linien Rote Mangalitza Schweine aus Ungarn eingeführt.
Heute sind in ganz Österreich ca. 80 registrierte Mangalitza Züchter, 250 reinrassige Muttertiere und rund 80 Eber registriert, 2 registrierte Züchter befinden sich im Pannonischen Raum.
Weiterführendes#
- Sondermarke 2024: Mangaliza-Schwein (Briefmarken)
Quellen#