Rodaun, Wien 23#
Rodaun liegt am Eintritt der Liesing aus dem Wienerwald in das Wiener Becken. Der Ort grenzt an Kalksburg und Liesing sowie an Perchtoldsdorf, Kaltenleutgeben und Breitenfurt in Niederösterreich. Das ehemalige Gassengruppendorf wurde 1938 in den damaligen 25. Bezirk eingemeindet und verblieb nach dem Gebietsänderungsgesetz 1946/54 als Teil des 23. Bezirks bei Wien.
Der Ortsname wird um 1170 als "Radune" erwähnt und ist, ebenso wie Liesing, slawischen Ursprungs. Herrschaftssitz war die über dem Ort gelegene Burg (später Schloss) als Sperrfeste des Liesingtals. In der Reformationszeit war sie ein protestantisches Zentrum. Eine Schwefelquelle, die in der Ketzergasse 473 entsprang, machte Rodaun im 18. Jahrhundert zu einem beliebten Aufenthaltsort des Adels. Bis ins 19. Jahrhundert spielten Stein- und Erdabbau (für die Stadtbefestigung), Landwirtschaft und Viehzucht sowie Ausflugs- und Fremdenverkehr eine Rolle.
Das Rodauner Schloss (Willergasse 53-57), ein dreigeschossiger klassizistischer Bau, dient seit 1898 als katholische Privatschule Santa Christiana. Das "Schlössel" (Ketzergasse 471) ließ Maria Theresia für ihre Erzieherin Gräfin Karoline von Fuchs-Mollard errichten. Prominente Bewohner waren Hugo v. Hofmannsthal (1874-1929) sowie Maria Grengg (1882-1963). Markant ist das "Josephinische Dreieck", das Ensemble von Kirche, Pfarrhof und Schule auf dem Rodauner Kirchenplatz. Die Bergkirche Rodaun ist ein barocker Zentralbau mit einem 35 Meter hohen Turm. 1783 wurde das Gotteshaus im Zuge der josephinischen Reformen zur Pfarrkirche. Diese Funktion ging 1954 auf die Kirche "Zu Maria Himmelfahrt" (Schreckgasse 19) über, die Werner Appelt 1981 umbaute.
Ein Großteil Rodauns zählt zum Biosphärenpark Wienerwald. Die Wald- und Wiesenbereiche des Eichkogel-Zugberg-Rückens gehören zum Landschaftsschutzgebiet Liesing. Die Mizzi-Langer-Wand am Zugberg ist als Klettergarten und Naturdenkmal bekannt. Mit dem Eichkogel (428 m) befindet sich der höchste Berg des Bezirks in Rodaun.
Das Wappen zeigt ein R auf ornamentiertem Grund.
Quellen#
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
- Wien Geschichte Wiki
- Wikipedia
Siehe auch: