Buschbeck, Erhard#
* 6. 1. 1889, Salzburg
† 2. 9. 1960, Wien
Dramaturg und Schriftsteller
Der Sohn eines Rechtsanwalts, der in Salzburg und Gmunden aufwuchs,
studierte Jus an der Wiener Universität. Er war ein Jugendfreund Georg
Trakls. 1918 wurde er von seinem Freund
Hermann Bahr
an das
Burgtheater geholt, wo er bis zu seinem Tod tätig war. In diesen
Jahrzehnten wirkte er im Haus am Ring als Artistischer Sekretär,
Dramaturg, Chefdramaturg und 1945 gemeinsam mit
Raoul Aslan
als
interimistischer Direktor. Unauffällig und bescheiden war er hinter den
Kulissen zeitlebens der Sachwalter der Dichter, der Freund der
Schauspieler und die rechte Hand des jeweiligen Direktors. Der
"heimliche Burgherr", wie ihn
Hans Weigel
einmal genannt hat,
redigierte die "Blätter des Burgtheaters", in denen auch viele seiner
Essays, Würdigungen und Kurzartikel erschienen. 1929-1933 unterrichtete
er am Reinhardt-Seminar. Mit den Veröffentlichungen von "Georg Trakl.
Ein Requiem." (1917), dem Roman "Wolf Dietrich" (1919), "Der
Thespiskarren. Theatergeschichten von Zeitgenossen" (1943), "Raoul Aslan
und das Burgtheater" (1946) und "Mimus Austnacus" (1962, postum von
Lotte Tobisch
hgg.) sowie mit Erzählungen und Skizzen erwarb sich
Buschbeck auch
einen geachteten Namen als Schriftsteller.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992