Manker, Gustav#
* 29. 3. 1913, Wien
† 7. 7. 1988, Wien
Bühnenbildner, Regisseur und Theaterdirektor
Manker studierte bei
Max Reinhardt
Regie und bei
Oskar Strnad
Bühnenbild. Über Bielitz kam er 1938 als Bühnenbildner an das Wiener
Volkstheater. 1942 wurde er Ausstattungschef. Nach dem Krieg arbeitete
er auch am Josefstädter Theater, für die Kammerspiele, für "Die Insel"
und die Renaissance-Bühne. In seiner zweiten Karriere, als Regisseur ab
1946 erwarb er sich große Verdienste um die Wiederentdeckung und
Wiederbelebung Nestroys und Anzengrubers. Er wurde neben Direktor
Leon Epp
der "zweite Mann" des Volkstheaters und nach dem Tod
Epps Direktor des Hauses. In seiner Ära (1969-1979) entwickelte
er ein Programm, das von Shakespeares "Hamlet" bis zu
Turrinis "Sauschlachten" reichte.
Besonders die Uraufführungen im "Konfrontationen"-Zyklus,
der unter Epp als "Sonderabonnement" eingeführt wurde
und sich anspruchsvoller Werke der österreichischen Gegenwartsliteratur annahm,
waren ihm ein Anliegen.
Manker förderte auch junge Schauspielertalente (Kitty Speiser,
Karlheinz Hackl,
Franz Morak)
und hielt im großen und ganzen das Profil, das Epp dem
Volkstheater gegeben hatte.
Sein Sohn Paulus Manker (* 25. 1. 1958 in Wien) wirkt als Schauspieler und
(Film-)Regisseur. Er arbeitete u. a. in Frankfurt, in Hamburg, am Salzburger Landestheater,
am Residenztheater in München und am Burgtheater.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992