Marischka, Hubert#
* 27. 8. 1882, Wien
† 4. 12. 1959, Wien
Schauspieler, Sänger, Regisseur, Theaterdirektor, Filmproduzent
Die beiden Brüder zählen zu den Begründern der österreichischen Filmtradition und
-produktion. Sie
haben zudem der Operette entscheidende Impulse verliehen.
Hubert
Marischka sang am Theater an der Wien, in der Zwischenkriegszeit die
Wiener Operettenbühne schlechthin, die Titelpartien in zahlreichen
Werken von
Lehar,
Fall und
Kalman Als Theaterdirektor (1923
Theater an der Wien, 1926 Stadttheater und Raimundtheater) inszenierte
er auch viele Erstaufführungen dieser Komponisten. Gemeinsam mit seinem
Bruder schrieb er das Libretto für das Singspiel "Sissy" von Fritz
Kreisler (1932) und die Operette "Die Straußbuben" (1946). Außerdem
produzierte er Unterhaltungsfilme (u. a. "Der Herr Kanzleirat", 1948,
"Küssen ist keine Sünd'", 1950). 1949 übernahm der Vielbeschäftigte auch
die Leitung der Operettenklasse an der Akademie für Musik und
darstellende Kunst.
Ernst
Marischka schrieb viele Libretti für Operetten, so für
Bruno Granichstaedtens
"Der Orlow" (1924), "Das Schwalbennest" (1926) u.a.
Sein Name ist jedoch v. a. mit den populärsten und finanziell
erfolgreichsten österreichischen Filmen der 50er Jahre verknüpft. Seine
"Sissy"-Filme waren absolute Kassenschlager und stellten den Höhepunkt
im Schaffen des quirligen Regisseurs dar.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992