Mises, Richard#
* 19. 4. 1883, Lwow/Lemberg (Galizien)
† 14. 7. 1953, Boston (USA)
Mathematiker
Der jüngere Bruder von
Ludwig Mises
studierte in Wien an der Technischen
Hochschule. Anschließend erhielt er an der Technischen
Hochschule Brünn, wo er
Viktor Kaplan
kennenlernte, eine
Assistentenstelle. Im 1. Weltkrieg wirkte er als Konstrukteur eines
Großflugzeugs. Obwohl sich seine akademische Laufbahn nur im Ausland
(Professuren in Straßburg, Dresden, Berlin, Istanbul und Harvard)
abspielte, blieb er immer der österreichischen Wissenschaftsszene verbunden, v. a.
dem "Wiener Kreis" um
Moritz Schlick.
Er war mit
Adolf Loos
und
Karl Kraus
befreundet und unterhielt in den 20er Jahren auch enge
Kontakte zu Rainer Maria Rilke.
Mises, der alle Bereiche der Mathematik
souverän beherrschte, hat auf dem Gebiet der
Wahrscheinlichkeitsrechnungen herausragende wissenschaftliche Leistungen
erbracht.
Werke#
- "Zur konstruktiven Infinitesimalgeometrie der ebenen Kurven" (1905)
- "Zur Theorie der Wasserräder (1909)
- "Über einige Grundfragen der Hydrodynamik" (1954)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992