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Werk: Puch Maxi Chopper#

(Ein Unikat)#

von Martin Krusche

Dieser Maxi Chopper stammt aus den Werkstätten der oststeirischen Hell Gang. Eine Gruppe von Enthusiasten, die feine Umbauten (Customizing) pflegt und sich Motorsportveranstaltungen wie dem „Maxi Gaudi Rennen“ in Hofstätten an der Raab beteiligt.

Es handelt sich demnach um Fans des erfolgreichen Mofas aus Graz, das von Industriedesigner Luis L. Lepoix entworfen wurde. Aus der amerikanischen Subkultur (Bobber und Chopper) wurden für die Modifikation des Originals wesentliche Stilmerkmale übernommen: die lange Gabel, der hohe Lenker (Apehanger) und die Lehne (Sissybar).

(Foto: Martin Krusche)
(Foto: Martin Krusche)

Der hochgesetzte Tank, um den Motor gut sichtbar zu machen, ist durch die Rahmenform schon gegeben. Die Doppelscheinwerfer und die überdimensionierte, hochgezogene Auspuffanlage demonstrieren noble Distanz zum Notwendigen. Die Kotbleche haben seitliche Schürzen (Fenderskirts) verpaßt bekommen, wie sie bei manchen Motorrädern der 1930er Jahre zu finden sind. Der überlange Schalthebel ist ein Stilelement aus der Hot Rod-Szene.

Der Begriff Chopper leitet sich von englischen „to chop“ ab, was hacken, trennen, aufteilen bedeutet. Bei Serienmotorrädern werden oft die Lenkköpfe abgeschnitten und flacher eingesetzt, um die langen Gabeln unterzubringen.

Bei einem Chopper zählt nicht der Fahrkomfort, sondern der Wow-Effekt beim Auftritt. Die Maschinchen demonstrieren Einfallsreichtum, Gestaltungsvermögen und Handfertigkeit ihrer Schöpfer. Dieses modifizierte Puch Maxi ist ein kurioses Beispiel für ein Stück Volkskultur in der technischen Welt. Es entspricht einem elaborierten ästhetischen Code, der im vorigen Jahrhundert von einer Liebhaber-Basis her entwickelt wurde und von Klassiker-Puristen eher verachtet wird.

Die Basis ist ein exorbitanter Verkaufserfolg aus dem Grazer Puchwerk. Das Ergebnis ist Pop-Kultur, die in diesem Bereich eine Bandbreite von eher unbedarften, rohen Adaptionen bis zu hochkarätigen Meisterwerken zeigt.

(Foto: Martin Krusche)
(Foto: Martin Krusche)