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Moped 004: Das Maxi#

von Martin Krusche

Der Zweirad-Experte Friedrich F. Ehn schreibt auf Seite 245 seines Klassikers lapidar: „Im Jahre 1969 schlug bei Puch die Geburtsstunde des erfolgreichsten Mopeds der Grazer, des Puch Maxi.“ Also haben wir heuer (2019) ein weiteres Jubiläum zu feiern. Dazu paßt dann noch ein Wälzer, so schwer, daß man ihn mit einer Hand kaum in den Griff bekommt: „Louis L. Lepoix. 50 Jahre technische Ästhetik“.

Starrheck-Maxi im Grazer Johann Puch-Museum. (Foto: Martin Krusche)
Starrheck-Maxi im Grazer Johann Puch-Museum. (Foto: Martin Krusche)

Auf Seite 80 heißt es da: „23 – Cyclomoteur Maxi, Puch 1969.“ Das französische Wort Cyclomoteur steht für Moped und kommt hier deshalb vor, weil Industriedesigner Louis L. Lepoix Belgier ist. Er hat allerhand für die Steyr-Daimler-Puch AG entworfen, so die Plus-Serie der Traktoren und der LKW oder den City Bus. Lepoix ist als Designer des Puch Maxi wenig bekannt. (Seine am weitesten verbreitete Arbeit ist sich das Wegwerffeuerzeug von BIC.)

Puch Maxi N mit Starrheck: Die Amnregung für solche Linienführung kommt aus amerikanischen Motorrad-Subkulturen. (Foto: Martin Krusche)
Puch Maxi N mit Starrheck: Die Amnregung für solche Linienführung kommt aus amerikanischen Motorrad-Subkulturen. (Foto: Martin Krusche)

Die frühe Starrheck-Version des Maxi ist heute bei den jungen Leuten wieder sehr gefragt. Das liegt unter anderem am Einfluß amerikanische Subkulturen, wo im Motorrad-Segment die sogenannten Hardtails fixer Bestandteil der Cruiser-, Bobber- und Chopper-Bestände sind. Das hat inzwischen zur Folge, daß manchmal sogar jüngere Maxi-Rahmen nachträglich ein Starrheck verpaßt bekommen.

Das Original kam im zarten Windschatten hinter der für die Schweiz sehr spartanisch gehaltenen Puch X 30 auf den Markt. Diesen Vorläufer findet man bei uns nur ganz selten. Später brachte Puch auch bei uns einige X 30-Versionen an Mofas auf die Straßen.

Damit ist gesamt gut erkennbar, hier sollte die Effizienz der ohnehin schon sehr sparsam konzipierten Puch MS 50 aus dem 1954er Jahr neu verwirklicht werden. Und das ist fulminant gelungen. Die Verwandtschaft mit der alten Stangl-Puch ergibt sich in mehreren Punkten. Unter anderem darin, daß der Rahmen erneut aus zwei Blechpreß-Hälften geformt wurde.

Die Werke von Maxi-Designer Louis L. Lepoix. (Foto: Martin Krusche)
Die Werke von Maxi-Designer Louis L. Lepoix. (Foto: Martin Krusche)
Typische Alltagsbegegnung: das Puch Maxi als unerwüstlicher Packesel der Gegenwart. (Foto: Martin Krusche)
Typische Alltagsbegegnung: das Puch Maxi als unerwüstlicher Packesel der Gegenwart. (Foto: Martin Krusche)

Diesmal ist der Tank gleich in den Rahmen integriert. Ehn erwähnt auch vollautomatische Schweißroboter, die damals halfen, den Preis moderat zu halten. Das ist also Zweite Industrielle Revolution auf der Höhe ihrer Möglichkeiten. Es ging um preiswerte und robuste Massengüter, wartungsarm, werkstattfreundlich.

Die Vielfalt der Maxi-Varianten ist staunenswert. Diese Mofas haben es rund um die Welt geschafft, aber vor allem im Norden Europas ist eine spezielle Dichte. Das zeigt sich dort in zahlreichen Moped-Clubs. Auch in Amerika läuft einiges. Wie erfolgreich das Konzept war, sieht man bei uns heute noch jeden Tag auf den Straßen.