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Notiz 078: Mayr und die Transzendenz#

(Auftakt zu Wegmarken II)#

Von Martin Krusche#

Wenn der Fotograf lächelt, ist der erste Schritt für den nächsten Abschnitt des Weges gemacht. Wegmarken. Was ich an visuellen Notizen zusammengetragen hab, wird er handwerklich versiert in brillante Fotografie umsetzen. Klein- und Flurdenkmäler. Dieses komplexe Zeichensystem, das uns nicht bloß umgibt, wir leben in diesem Code-Geflecht. Es hat eine räumliche Dimension.

Mayr lächelt? Paßt! (Foto: Martin Krusche)
Mayr lächelt? Paßt! (Foto: Martin Krusche)

Das meint den physischen Raum, das meint aber auch jene Sphäre, die Bestand zeigt, weil ausnahmslos jeder Mensch kulturelle und spirituelle Bedürfnisse hat. Die werden auf tausend Arten gelebt und manifestieren sich unter andere in den erwähnten Klein- und Flurdenkmälern.

Für mich ist es überdies sehr angenehm, daß ich mit einem Fotografen aus der Region arbeiten kann, der auch zwischen den Zeilen liest, weil er hier die Verhältnisse gut kennt. Außerdem hab ich mit Mayr schon in einigen Kulturprojekten zusammengearbeitet. Das schätze ich, wenn da weiß man bei der Arbeit, woran man ist.

Wir sehen uns auch nach profanen Wegmarken um, die in solcher Qualität freilich selten sind. (Foto: Martin Krusche)
Wir sehen uns auch nach profanen Wegmarken um, die in solcher Qualität freilich selten sind. (Foto: Martin Krusche)

Wir mußten nun erheblich zuwarten, weil uns die Corona-Pandemie den 2020er Projektauftakt verhagelt hat. Viele Unklarheiten, manche Sorge, die Zugänge zu den Menschen rundum oft blockiert. Wir schmeißen uns in die Transzendenz, denn jetzt schaut es anders aus, auch wenn im Bezirk der Infektionsalarm schrillt.

Statuen stecken einen nicht an. Wir haben 2020 Erfahrungen gesammelt. Mayr ist wieder in der Stadt. Man weiß ja meist nicht, wo er grade steckt, häufig auf irgendwelchen Bergen mit viel Schnee und wenig sonst was. Kommt er dann mit einer Lawine herunter oder mit einem reißenden Wildbach? Oder sitzt er auf einem Fischkutter und wird grade von einer faszinierenden Eisscholle im Polarmeer zurückgebracht?

Egal! Nun also, wie man sieht, da ist er wieder und wir zwei starten nächste Woche zu einer ersten Runde entlang meiner Wegmarken-Notizen, damit er sich zu ein paar Motiven seine Gedanken machen kann. Wir sind uns nämlich einig: wer in diesen Zeiten keine Aufgaben findet, die einem Freude machen, rennt inzwischen vermutlich schon mit dem Kopf gegen die Wand.