Notiz 034: Intrada#
von Martin KruscheJedes Stück hat seine Einleitung. Es muß nicht gleich eine breite Ouvertüre sein. Oft genügen ein paar Takte und schon sind wir in der Geschichte. In mir klingt noch der erste von den drei Tagen im Schloß nach. So bemerkenswerte Resonanzen, manche Interferenzen, etliche Momente, aus denen sich kommende Schritte ableiten.
Das klingt kryptisch? Prozeßhafte Kulturarbeit schöpft sich nicht aus und erschöpft sich nicht in einer Veranstaltung. Jedes Ereignis trägt schon etwas vom Kommenden in sich. Jeder nachhaltige Eindruck wirft neue Fragen auf. Dazwischen setzen sich zarte Klarheiten zurecht.
Müdigkeit und Ironie brechen gelegentlich die seriösen Momente. (Ich könnte nicht mit Menschen sein, den Selbstironie völlig fremd bliebe.) Seit der Antike wissen wir, wie sehr die Tyrannen das Lachen fürchten.
Sonntag. Ein Hauch Restalkohol. Ein Kübel Kaffee. Der Abend will vorbereitet sein. Photograph Richard Mayr ist eben von einer weiten Reise zurückgekehrt. Ein kurzes Treffen, zwei Bilder zurechtgestellt, die heutige Session gilt dem schlanken Booklet, mit dem er zu meinem Glück sehr zufrieden ist.
So greifen gelegentlich alle unsere Fähigkeiten ineinander. Gastgeber Ewald Ulrich trotzt aktuellen Belastungen aus einer sehr großen Fülle von Aufgaben und begleitet uns durch diese Tage. Bürgermeister Peter Moser, unausweichlich gefordert, da sich Wahlkampf an Wahlkampf reiht, was für ihn noch in den kommenden März hineinreicht, trägt die Ereignisse vor Ort mit. Das meint, er verzichtet auf ein bloßes Gesichtsbad, ist Teil des laufenden Geschehens.
Helmut Haberl wirft als Hackerspace-Exponent einige Fragen auf, gibt Anregungen. Damit werden wir uns noch ausführlicher zu befassen haben. Hier ist also ein komplexer Prozeß in Gang, der inhaltlich schon in das 2020er Jahr hineinreicht. Aber jetzt erst einmal der zweite von den drei Tagen…
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