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Hauskreuz in Hofstätten an der Raab#
Die Bretter der Rückwand in Rautenform angelegt, verzierte Giebelbretter… Symbole als ein Ankerplatz der Zuversicht: Unser Glaube an die Zukunft ist nicht bloß die einzigartige Eigenschaft der Spezies Mensch, das ist etwas Inneres und Immaterielles von großer Wirkmächtgkeit. Er muß aber gewissermaßen auch aus uns heraustreten können, sich im Außen manifestieren.
Dieser Aspekt erinnert uns an den Umstand, daß wir zum Leben in Gemeinschaft angelegt sind und hier rundet sich das Thema: Gemeinschaft braucht Symbole. Es gehört zum Wesen von Kultur, daß solche Zusammenhänge eines Zeichens grundsätzlich verstanden werden, auch wenn man sich nicht speziell dafür interessiert.
Wer aber sein Hauskreuz aus Familienbesitz pflegt und instandhält, drückt damit eine tiefere Kenntnis und Beziehung aus. So etwa hier. Es ist das Anwesen von Werner Höfler und seiner Frau Andrea. Er ist Bürgermeister von Hofstätten an der Raab, zugleich aktiver Bauer. (Höfler: „Als meine Großeltern die Landwirtschatft 1932 gekauft haben, war dieses Kreuz schon da.“)
So könnte man sagen, dieses Kastenkreuz ist nicht bloß Glaubenszeichen, sondern auch Ausdruck eines bäuerlichen Denkens, das stets über mehrere Generationen hinweg zielt und gute Gründe aus der Vergangenheit schöpft. Das hat mit der ursprünglichen Lebensform zu tun, die nicht sonderlich romantisch ist, aber sehr klar in ihren Bedingungen und den Konsequenzen des eigenen Handelns.
- Fotos: Werner Höfler
- Der Ort: Hofstätten an der Raab
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