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Post von Lisl#

(Der seltene Steyr VII)#

von Martin Krusche

Es verrinnen gerade die letzten Tage der Sonderausstellung „Steyr Automobile aus den Jahren 1922 - 1938“. Ich werde die Schau noch sehen, aber ein bedeutendes Fahrzeug ist schon abgeholt worden. Daher war Lisl Mesicek so freundlich, mir eine Serie von Fotos zu schicken.

In Österreich galten damals 2.150 gebaute Einheiten als ganz ansehnlich, auch wenn international in einigen Konzernen wesentlich größere Stückzahlen hochkamen. Diese Zwischenkriegszeit mit dem Verlust von Rohstoffquellen und Absatzmärkten, mit Devisenmangel, Reparationspflichten und all den Traumata aus dem Großen Krieg, setzte vielen Lebensbereichen harte Grenzen.

Das Chassis der Type VII wurde mit ganz unterschiedlichen Karossen versehen, war auch als Nutzfahrzeug zu finden. Der 3,3 Liter Reihen-Sechszylinder bietet für die 1920er Jahre bemerkenswerte 50 PS.

In den 1920ern sind Spitzkühler sehr populär gewesen. Ferdinand Micha Lanner notierte daher: „Die ersten Exemplare hatten noch keine Vorderradbremsen, zuletzt gab es den Steyr VII auch mit Flachkühler.“ (Ich hätte das sonst gar nicht beachtet.) Lanner weiter: „Der gute Ruf und die Erfolge der Steyr Sport- und Rennwagen verhalfen dieser Weiterentwicklung des Waffenautos zu weiteren vier Jahren Bauzeit (2 Stück noch in 1929) und 2148 gebauten Exemplaren (inkl. einiger Nfz-Aufbauten).“

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Dann wird es bezüglich der anschließenden Ära bei Lanner besonders interessant: „Parallel zur Fertigung des Steyr Typ VII begann in Steyr 1926 die erste Fließband-Fertigung mit dem neuen kleineren Steyr, dem sehr erfolgreichen 1,6 ltr 6-Zylinder Steyr Typ XII, einer Konstruktion von Anton Honsig.“ (Quelle)

Der Steyr Typ XII gilt als das erste Großserienauto der österreichischen Automobilgeschichte, kam auf 11.124 Einheiten. Den gibt es hier als Flachware: „Sonderpostmarke“. Aber mehr noch, ich konnte durch Vermittlung von Heinz und Lisl Mesicek bei einem Steyr XII (von Helmut Oberzill) zwei Tage als Kopilot an Bord gehen.

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Die Mesiceks waren damals mit ihrem Steyr IV mit von der Partie; siehe dazu: „Eine Barke aus Atlantis“ (Zwei Tage mit einem Steyr XII von 1927). Ich kann ihnen flüstern, Autos jener Ära zu lenken ist fordernde körperliche Arbeit, für die man besser eine gute Kondition mitbringt. Dafür gewinnt man sinnliche eindrücke eines völlig anderen Tempos aus einer völlig anderen Welt.



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