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Episode XXI: Das Fenster#

(Diesmal nur Objekte und Text)#

Von Martin Krusche#

Es war verlockend, diese Episode im Zeit.Raum mit Bildmaterial zu hinterlegen; vor Ort, also im Fenster. Ich hab dann aber entschieden, die Erzählung anders zu gestalten und über eine weitere Strecke zu entwickeln. Das heißt, ich werde diesem Themenkomplex auch eine folgende Episode widmen.

Mir gefällt es außerdem im Moment, daß mein Schacht im Zeit.Raum so karg bespielt ist und vor allem die Maschine im Zentrum, weil sie überwiegend schwarz ist, im Bild fast verschwindet. Selbst unter Tageslicht. Das Setting erinnert mich gerade an den Essay „Lob des. Schattens“ (Entwurf einer japanischen Ästhetik) von Tanizaki Jun'ichirō. In diesem schlanken Bändchen ist stellenweise sehr markant von Gegenständen die Rede, die sich von umgebender Dunkelheit kaum abheben.

Da diese Episode mit dem Projekt „Die Natur Mensch. Eine Annäherung.“ verknüpft ist, hat das auch mit meinen Wegen durchs Kraut zu tun, mit meiner aktuellen Nachschau bei den Gewässern im Raum Gleisdorf. Dabei sind inzwischen meine Bergschuhe endgültig verschlissen, nachdem sie über viele Jahre alles mitgemacht haben. (Ich war kurz versucht, den linken Schuh ebenfalls ins Fenster zu stellen.)

Die Dinge erzählen ja stets von den Ereignissen. Aber dann hab ich es dabei belassen, noch eine Kerze und eine Glühbirne dazuzutun. Die Kerze zeigt „Kraljica Mira“, die Königin des Friedens, nämlich Mutter Maria, welche in Medjugorje (Bosnien und Herzegowina) erschienen sein soll. Diese Kerze war ein Geschenk, das ich von Eltern erhalten hab, deren Sohn ich aus einer kniffligen Situation herausgeschleppt hatte. Im Kontrast dazu die Glühbirne von der inzwischen verbotenen Art, die „Kerze“ mit dem kleinen Gewinde.

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All diese Dinge sind für Assoziationsketten gut, stellen Übergänge dar, Transitionen, die teilweise von erheblichen Zeiträumen handeln. So ist auch der Zeit.Raum mit seinen zwei Schächten gedacht. Sie funktionieren wie Kristallkugeln. Es ist nicht der physische Inhalt das Hauptereignis, sondern was das Innere der Schächte beim Betrachten in den den Betrachtenden auslöst. (Ich hab inzwischen sogar beschlossen, das Schild „Auslage in Arbeit!“ dort zu belassen, weil es selbst zum Artefakt in der Geschichte wurde.)


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