Flocke: Zora II#
(Ein Auftakt)#
von Martin KruscheAls ich begonnen hab, das Projekt „Zora“ zu konzipieren, war zwar klar, das werde auch Richtung Gegenwartskunst und Veranstaltung gehen, aber mich hat erst einmal die inhaltliche Basis beschäftigt.
Dann war da ein ausführliches Gespräch mit Fotograf Mathias Petermann, der inzwischen Ismar Spahić ins Spiel gebracht hat. Bei unserer jüngsten Erörterung von Möglichkeiten saß ferner Richard Mayr mit am Tisch. Das ergab nun ein sehr spannendes Setting.
Erstens zwei Generationen, die vollkommen unterschiedlich aufgewachsen sind, für die Europa etwas jeweils anderes bedeutet. (Mayr und ich gegenüber Petermann und Spahić.) Zweitens der autochthone Petermann und der zugewanderte Spahić. Zwei grundverschiedene Erfahrungen der Sozialisierung mit jeweils unterschiedlichen kulturellen Narrativen verbunden.
Und wir vier Leute mit sehr unterschiedlichen künstlerischen Verfahrensweisen. Ich bin überaus neugierig, wohin es uns trägt, während wir das kombinieren; als einem Beispiel prozeßhafter Wissens- und Kulturarbeit. Was den operativen Reil Richtung Ausstellung angeht, die im Frühjahr 2026 machbar wäre, hat nun Petermann die Rolle der Schlüsselperson übernommen.
Ich bleibe in meinem „Bergwerk“ vor allem mit inhaltlicher Grundlagenarbeit beschäftigt und konzentriere mich dabei auf jene möglichen Schnittstellen, an denen inspirierte Menschen allenfalls andocken können. Was mich über Jahre bezüglich Bosnien und Herzegowina beschäftigt hat, ergibt dafür eine Hintergrundfolie. Was uns als Quartett nun betrifft, da geht es um ein Europa auf der Höhe der Zeit, das ein demokratisches Europa bleiben möge.
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