Flocke: Hammerschläge#
(Vorabend einer Ausstellung)#
von Martin KruscheIm Handwerklichen tauge ich nur zur Hilfskraft. Was das Hängen einer Ausstellung angeht, weiß ich seit meiner Lehrzeit in den frühen 1970er Jahren, daß ich diese Arbeit schrecklich finde. Meine Zeit in der Buchhandlung und Galerie Moser hatte mich da unmißverständlich geprägt.
Deshalb bringt es für mich passablen Unterhaltungswert, wenn ich sehen kann, wie sowas in altem Gemäuer vorankommt, ohne daß es sich zu einem bedauerlichen Vorfall entwickelt.
Ich hatte vor Jahren noch mit einer schlanken Holzlatte plus Wasserwaage gearbeitet, um Bilder passend auszurichten. (Die lange Wasserwage blieb mir erhalten.)
Joachim Karner und Richard Mayr gingen in der vormaligen k. k. Poststation mit Lasertechnik zur Sache. Und wenn der Hammerkopf ausreichend Gewicht hat, haut man die Stahlstifte zwar immer noch nicht spielerisch ins Gemäuer.
Aber es läuft und ist doch sehr attraktiv, wenn die höchst unterschiedlichen Werke gut gereiht und platziert in den beiden Trakten hängen. Ein Dialog der Exponate mit der Struktur der alten Mauern.
Dazu das „Extrazimmer“, wo nun neben den eher expressionistischen Arbeiten von Sylvia Knaus fotorealistische Zeichnungen von David Karner zu sehen sind. Wunderbare Kontraste. Als ich die Poststation am Vorabend der Vernissage verließ, waren die Fotografien von Rosi Wesiak noch an die Wand gelehnt.
Nein, das braucht jetzt nicht mehr lange, meinte Richard Mayr. Klar! Es liegt ja nicht an mir, sondern das hammerschwingende Duo fräst sich flott durch die Aufgabe.
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