Hülsenschieber-System#
(Panhard & Levassor X47, Baujahr 1926)#
Auf den Begriff „Knight Schiebermotor“ stößt man gelegentlich, doch ist eher nicht allgemein bekannt, welche Technologie der Name bezeichnet. Wikipedia verrät:
„Schiebermotor ist der Oberbegriff für verschiedene Bauarten von Zwei- und Viertaktmotoren mit einer Schiebersteuerung für den Ladungswechsel. Anders als ventilgesteuerte Motoren, deren Ein- und Auslassventile in geschlossenem Zustand stillstehen, werden Schiebermotoren über ständig hin- und herbewegte, kreisende oder sich drehende Schieber gesteuert.“
Charles Yale Knight, ursprünglich Journalist und Drucker, hatte 1904 eine lauffähigen Motor entwickelt, dessen Steuerung per Hülsenschieber von einer Dampfmaschine im Sägewerk seines Vater inspiriert war, wo diese Technik zum Umleiten von Dampf genutzt wurde.
Karl Haar macht es konkreter: „Die Schieber sind jeweils zwei Rohre, die sich im Zylinder auf und abwärts bewegen und Einlass und Auslass über Schlitze steuern. Eine Kurbelwelle bewegt die Pleuel mit Kolben wie bei einem ventilgesteuerten Motor. Die Nebenwelle (wie Nockenwelle) bewegt die Schieberhülsen (zwei Rohre), die auch kleine Pleuel haben, auf und ab.“
Ferdinand M. Lanner meint dazu: „Das Prinzip ist gut, sehr laufruhig, wenn die Hitze nicht wäre, die vom Kolben abgeleitet werden muß. Als die Leistungen höher wurden, starb der Schiebermotor, aber Drehschieber statt Ventilen blieben lange in Erprobung (und im Renneinsatz bei Motorrädern)."
- Fotos: Karl Haar
- Zurück zu: Markierungen (Ein Jahrhundert durchmessen)
- Funkenflug (Eine Erkundung) | Das Register
- Die Mechanisierung der Welt (Ein Stück Technikgeschichte)
- Funkenflug (Eine Erkundung) | Das Register