Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Bild 'maeander01'

Gleystorf und die Mäander#

(Was Flüsse und Bäche betrifft)#

Ich hab eine Druckgrafik aus dem 17. Jahrhundert gefunden, die am Beispiel der Raab etwas anschaulich macht, das für Flüsse und Bäche gleichermaßen gilt. Sie neigen von Natur aus zum Mäandern. Der Mäander ist eine Fluß-Schlinge, die sich aus verschiedenen Kräftespielen ergibt, wo dann ein Uferbereich zum Prallhang wird, an dem das Wasser Material abträgt. Der andere Uferbereich mag sich zum Gleithang entwickeln.

Der Fluß nimmt vom Prallhang Material ab mit, lagert es an flacheren Uferstellen ab. So wandern Flußbiegungen nach außen. Dabei kann es auch zu einem Mäanderdurchbruch kommen. Das bedeutet, der Fluß bahnt sich den kürzeren, den geraden Weg zwischen zwei Schlingen. Er schneidet die Schlinge vom Hauptstrom ab, die als Altarm oder Teich zurück bleibt.

Menschen greifen in solche Entwicklungen ein, wenn Flußläufe mit ihren unterschiedlichen Interessen kollidieren. Wo Flüsse Landesgrenzen bilden, was zum Beispiel auf die Lafnitz zutrifft, bedeutet das Mäandern erstens Eingriffe in die Besitzverhältnisse bezüglich der Grundstücke, vor allem der Felder, zweitens müssen Staatsgrenzen eventuell nachjustiert werden.

Wortherkunft#

Der Begriff leitet sich von einem Fluß namens Mäander ab, welcher in der heutigen Türkei (Westanatolien) liegt und mit seinem gewundenen Verlauf exemplarisch wurde. Maíandros galt in der Antike als Gott dieses Flusses.

Gleystorf#

Man mag an diesem Motiv bestaunen, daß der Flecken bloß aus ein paar Häusern bestand, aber zwei Kirchtürme aufragen. Diese Druckgrafik stammt von Georg Matthäus Vischer, einem Geistlichen, der sich einerseits als Topograph, andrerseits als Kupferstecher hervorgetan hat. Das Blatt, von dem ich hier Ausschnitte zeige, stammt aus dem Sammelwerk „Topographia Ducatus Stiriae“. Das ist eine:

„Eigentliche Delineation / und Abbildung aller Städte / Schlösser / Marcktfleck / Lustgärten / Probsteyen / Stiffter / Clöster und Kirchen / so es sich im Herzogthumb Steyrmarck befinden; Und anjetzo Umb einen billichen Preyß zu finden seynd Bey Johann Bitsch Universitäts Buchhandlern / Auff dem Juden=Platz bey der guldenen Saulen.“


Bild 'maeander02'