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Notiz 095: Miniaturen#

(Zu klein für den Slot)#

Von Martin Krusche#

Die zwei Winzlings-Haflinger könnten auf meiner Handfläche einen Offroad-Day abhalten. Ich hätte im Zeit.Fenster-Slot ein beleuchtbares Vergrößerungsglas montieren müssen, damit man sie von der Straße aus wenigstens halbwegs erkennen kann. Daher nun die einfachere Lösung: sie bleiben virtuell.

Ich gehe davon aus, daß bisher nur recht wenige Fans einen Haflinger in 1:200 haben.
Ich gehe davon aus, daß bisher nur recht wenige Fans einen Haflinger in 1:200 haben.

Der gelbe Hafi steht da im Maßstab 1:160 und paßt daher zu Eisenbahnanlagen mit Spurgröße N. Dieses Zwergerl kommt aus dem Printer und wurde von Hand bemalt. Nun kurz umrechnen! Wenn zwei Meter auf einen Zentimeter geschrumpft werden, dann ist das Maßstab… Genau!

Zweimal Hafi, einmal im Maßstab 1:160 (gelb) und einmal in muskulösen 1:200.
Zweimal Hafi, einmal im Maßstab 1:160 (gelb) und einmal in muskulösen 1:200.

Der 1:200er mit seinen vier Mann Besatzung ist im Sinn des Wortes aus einem Guß. Er eignet sich für Architektur-Modelle und natürlich für meine Vitrine. Wer selber handwerklich kein ausreichendes Geschick hat, um sowas herzustellen, wird nur selten Kleinigkeiten dieser feinen Art zu sehen bekommen. Die gelbe Kerze in Form des Fiat 600 ist eigentlich ein Zastava, also die einstmals jugoslawische Lizenzversion aus Kragujevac. (Ich hab das Stück bei einem Grazer Zastava-Treffen erstanden.)

Wie schon erwähnt, es ist Mitte Juni, Hochsommer, dieses Stück kann ich daher nicht ins große Fenster stellen. Die Sonne würde das Teil ruinieren.

Die Kerze stammt aus der privaten Produktion eines Fans, fällt also in die Kategorie Kleinstserie. Natürlich wäre es zum Thema perfekt abgestimmt, wenn ich geltend machen könnte, daß die Gußform handgeschnitzt sei. Aber es ist der Abguß einer bestehenden Miniatur.

Bild 'notiz095d'
Bild 'notiz095c'

Die Schnitzer wären übrigens arbeitslos, würden den Menschen die Produkte aus den modernen Fräsen genügen. Damit kann man Gußformen herstellen oder gleich kleine Stückzahlen produzieren. Ist bloß eine Frage, welchen Aufwand man in Kauf nimmt. (In diesem Bereich wird es schnell teuer.)

Die Umkehrung ist billiger. Raushauen statt reinrinnen. Viele Arten der 3D-Drucker sind inzwischen recht günstig zu haben und tauchen sogar in privaten Haushalten auf.

Da läuft es umgekehrt: das Objekt wird Schicht für Schicht aufgebaut, was allerdings zeitraubend ist. So ein Beispiel für ausgedruckte Objekte können Sie derzeit im Zeit.Raum sehen. Der grelle Pinzgauer stammt aus dem Hackerspace von Helmut Haberl. (Alle Fotos: Martin Krusche)

Der ausgedruckte Pinzgauer im Maßstab 1:43.
Der ausgedruckte Pinzgauer im Maßstab 1:43.

Postskriptum#

Diese thematische Schwerpunkt wurzelt in meiner Arbeit an einem Buch, das vor einer Weile erschien: „Eine kleine Kulturgeschichte des Steyr-Puch Haflinger“.

Das Fenster#

Diese Objekte gehören zur zweiten Episode im Zweier-Slot, Projekt Zeit.Raum: (Das Fenster)

Die Projekt-Übersicht#