Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Notiz 096: Zeit.Raum: neue Episode#

(Transition: Unikate, Klein- und Großserien)#

Von Martin Krusche#

Handfertigkeit, Blech und Papier, aber auch Druckguß und Zinnguß. Wachsguß und zwei Produktionsarten aus dem Drucker. In jedem Fall braucht es geschickte Finger. Die Stückzahlen entscheiden, welchen Weg man geht, welche Maschinerie man einsetzt.

Die Arbeit von David Staretz paraphrasiert ein Unikat (Mona Lisa), das zur Massenware trivialisiert wurde.
Die Arbeit von David Staretz paraphrasiert ein Unikat (Mona Lisa), das zur Massenware trivialisiert wurde.

Falls Sie es vor Ort gesehen haben: es begann im Zweier-Slot mit dem Steinmetz (wahlweise: Bildhauer), symbolisiert durch Daedalus, einer Figur aus der europäischen Mythologie. Irmgard Eixelberger hat die Figur hauptsächlich aus Maisstroh gefertigt. Ein Unikat.

Meine nächste Episode zum Thema „Die Ehre des Handwerks“ handelt von verschiedenen Produkt-Beispielen, die im Bogen zwischen Unikaten, Kleinserien und Großserien gelagert sind. Ich habe von Altmeister Thaler einen Prototyp erhalten. Der Steyr-Puch-Haflinger aus Stahlblech wurde allerdings mit High Tech-Maschinen auf den Weg gebracht.

Es läßt sich Metall heute je nach Bedarf mit Feuer, Licht oder auch mit Wasser schneiden. Gravuren sind machbar. Im Kontrast zu diesem metallenen Prototyp ein heute schon etwas ausgebleichtes Unikat aus Papier. Der Bastelbogen-Entwurf stammt von Michael Toson. Auch er ist ein versierter Handwerker, allerdings nächster Generation.

Toson hat ein Faible für Ausschneidebögen, ist mit Bildbearbeitung am Computer gut vertraut, kommt aber aus der Werkstatt, kommt also von der Arbeit an konkreten Fahrzeugen. Das sorgt für Kompetenzen, die seine eigenen Klassiker ebenso brauchen, ein Fiat X1/9 und ein Ferrari Mondial.

In meinen Bubentagen waren Ausschneidebögen sehr billig. Die teureren Kunststoff-Bausätze gefielen mir natürlich besser. Ich hatte es da hauptsächlich mit Polystyrol zu tun. Der Werkstoff Resin galt dagegen als Zeug für fortgeschrittene Modellbauer. Davon gab es Bauteile zum Adaptieren von Großserien-Modellen, aber auch Kleinserien kompletter Modelle von eher raren Fahrzeugen.

Vom Unikat zur Masssenware in einzelnen Objekten
Vom Unikat zur Masssenware in einzelnen Objekten

Heute sind Resin-Fertigmodelle in kleinen Auflagen sehr verbreitet. In den letzten Jahren hat sich außerdem die 3D-Druckertechnologie verfeinert, verbreitet. Dazu zwei Beispiele. Ein handbemalter Winzling (Haflinger 1:160) und ein solider Block (Pinzgauer 1:43).

Ferner ein gegossener Haflinger-Winzling im Maßstab 1:200 aus der Kleinst-Serie. Die preiswerte Massenware wird dagegen im Spritzguß-Verfahren hergestellt. (Das heißt im Englischen „Die Cast“.) Zu all dem eine Sonderform: der als Kerze gegossene Fiat 600.

Die Fiat-Kerze werde ich allerdings nur im Web zeigen, denn wir haben derzeit hochsommerliches Wetter. (Mir würde von dem gelben Nippes unter ein paar Stunden Sonnenbestrahlung sonst nur ein Klumpen bleiben.)

Außerdem sind die Haflinger-Winzlinge im Maßstab 1:160 und in 1:200 für den Slot und das mächtige Fenster einfach zu klein. Die müßte ich direkt an die Scheibe kleben. Auch die also nur im Web. Also bleiben sie zu Hause, werden aber auf der Projekt-Website dargestellt.

Zu diesem Ensemble von unterschiedlich gefertigten Automobil-Miniaturen habe ich ein spezielles Bild ausgesucht. Motor-Journalist David Staretz ist nicht nur ein brillanter Autor, ferner ein erfahrener Schrauber (1974er Land Rover!), der gerne Schlagzeug spielt. Er baut gerne kinetischen Objekte. Seine Deutung der Mona Lisa als „Die Heitere“ („La Gioconda“) ist bei dem Wetter mit dem passenden Wachel-Apparat ausgetattet.

Bild 'episode02'