Lyrik: Martin Krusche#
Poiesis (Ein Feuilleton)#
für franz-robert
blind
streut die natur
talente aus
nur du
entscheidest
ob du
ihnen folgst
die lauen
nennen es
berufung
ich nenn es
obsession
doch
was man hat
das ist zu wenig
der rest ist arbeit
und ein mut
zu emotionen
nur wer sich
damit auch
verschenken kann
geht über jene grenzen
wo der alltag endet
es ist eigentlich
das begehren
des entbehrten
als verlangen
nach der kunst
die stets
unerreichbar bleibt
denn man lebt
im einvernehmen
mit der transzendenz
das sind sehr
intime dinge
die nicht öffentlich
verhandelt werden
aber was sie
einen lehren
das wird werk
und das
sucht wirkung
doch kein leben
ist dafür genug
aber wenn wir
unterwegs sind
gelten deine worte:
„lassen wir doch
unsere seelen
nicht zu lange hungern
denn wir sterben sonst
von innen“