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Lyrik: Martin Krusche#

Poiesis (Ein Feuilleton)#


für franz-robert

blind
streut die natur
talente aus
nur du
entscheidest
ob du
ihnen folgst

die lauen
nennen es
berufung
ich nenn es
obsession

doch
was man hat
das ist zu wenig
der rest ist arbeit
und ein mut
zu emotionen

nur wer sich
damit auch
verschenken kann
geht über jene grenzen
wo der alltag endet

es ist eigentlich
das begehren
des entbehrten
als verlangen
nach der kunst
die stets
unerreichbar bleibt
denn man lebt
im einvernehmen
mit der transzendenz

das sind sehr
intime dinge
die nicht öffentlich
verhandelt werden
aber was sie
einen lehren
das wird werk
und das
sucht wirkung
doch kein leben
ist dafür genug

aber wenn wir
unterwegs sind
gelten deine worte:

„lassen wir doch
unsere seelen
nicht zu lange hungern
denn wir sterben sonst
von innen“


Postskriptum#

Dieses Gedicht ist dem Kammerschauspieler Franz-Robert Wagner gewidmet, der in genau jener Woche seinen 80. Geburtstag beging, als wir mit ihm „An solchen Tagen“ realisierten, einer Session im Gleisdorfer Forum Kloster, bei der er meine Gedichte las. (Die Gleisddorf-Session)