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Die Stunde des Grafik-Designers: Jörg Klauber.
Die Stunde des Grafik-Designers: Jörg Klauber.

Offene Fragen#

(An der Schwelle zur nächsten medialen Situation)#

von Martin Krusche

…dann kommt dieser Abend, an dem wir uns im Kernteam erste Probe-Drucke ansehen und verbliebene Fragen debattieren. Das Layout stamm von Jörg Klauber. Fotograf Richard Mayr entdeckt noch Details, die zu beachten wären. („Da ist ein bißl zu viel Rot drinnen.“ Ich seh sowas gar nicht!)

Mit Projektleiter Peter Moser müssen ein paar grundsätzliche Punkte geklärt werden. Gemeinsam flehen wir zu unserem Schicksal, daß Klauber eine elegante Lösung findet, denn die Kofinanzierung des Projektes mit EU-Mitteln zwingt uns, einen völlig unansehnlichen Logo-Apparat auf das Frontcover zu setzen.

Könnte es nicht genügen, den stillen Teilhaber, ein Set von Ministerien, auf der Cover-Rückseite zu promoten? Aber nein! Wie in so vielen Situationen drängt sich die Verwaltung in den Vordergrund.

Pragmatisches#

Gut, damit muß eben jederzeit gearbeitet werden. Es gibt Bedingungen, an denen wir nicht rütteln können. Jetzt also legen wir uns in die Kurve und ich sehne mich danach, meinen Teil der Redaktionsarbeit vom Tisch zu haben. Das Projekt-Finish finde ich immer quälend. Ein Freund erinnerte mich tröstend an dieses Bonmot: „Am Schluß brauchen 20 Prozent der Arbeit 80 Prozent des gesamten Kraftaufwandes.“ (Auf dem Foto mit dem Trio: von links Richard Mayr, Peter Moser und Jörg Klauber)
Bild 'prisma025b'
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Klar, der Gaul ist auf den letzten Metern vor dem heimatlichen Stall so müde wie auf der ganzen Strecke nicht. Dann fiel es mir wieder ein. Das ist als „Pareto-Prinzip“ bekannt, nach dem Ingenieur Vilfredo Federico Pareto benannt. Ich bin naturgemäß bei solchen Momenten eines Vorhabens mit dem Kopf schon bei anderen, bei neuen Aufgaben. Das verlangt daher mehr Disziplin als die vorangegangenen Monate. Außerdem haben wir hier grade einen Schnittpunkt zum Projekt „Zeit.Raum“, was mich freut.

Malerin Monika Lafer hat ihre elfte Episode eingerichtet. Die handelt von jenem Bildstock bei der Gleisdorfer Glieder-Wehr, in dem der Heilige Nepomuk über dem Wasser wacht. Mir war übrigens erst gar nicht aufgefallen, was Fotograf Richard Mayr bei seiner Arbeit sofort sah: der Bildstock ist auffallend nach hinten geneigt. Da geben also Fundamente nach. Ich schätze es, wenn man Themen vertiefen kann, weil mögliche Verknüpfungen und Verzweigungen beachtet werden.

Wie Sie sehen, hat Lafer einen kleinen Ausschneidebogen gefertigt, der als Unikat existiert. Hier eine erste Handskizze dazu, die eigentlichen Arbeiten finden Sie im Internet unter: „Slot I, Episode XI: Das Wasser und die Heiligen“ (Der Bildstock an der Gliederwehr) Und ich sollte mich auf die letzten Handgriffe am Text des Buches konzentrieren, spätestens Ende Februar 2022 werden die Bögen durch die Offset-Presse huschen, auf daß wir bald das fertige Buch in Händen halten.

Bild 'prisma025d'
Bild 'prisma025e'

An der Schwelle zur nächsten medialen Situation#

Das ist auch deshalb so wichtig, weil jede Medienanwendung eine völlig andere Situation schafft, die im Kontrast zu dem steht, was man anfangs vorgefunden hat. Das bedeutet: erst habe ich einzelgängerisch recherchiert und fotografiert, um die Themen und Objekte ordnen zu können.

Dann war ich mit Fotograf Mayr unterwegs. So erlebt man im laufenden Dialog mit dem Fotoprofi die Orte und Objekte völlig anders. Wenn ich hinterher mit ihm am Bildschirm saß, um seine Ergebnisse durchzugehen, zeigte sich, was ich hab erwarten dürfen: der Fotograf kombiniert seine ästhetischen Erfahrungen mit seinem Handwerk. Dadurch inszeniert er die Wegmarken, macht auch eine thematische Tiefe auf, die sich sonst nicht ohne weiteres zeigen würde.

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Schließlich ging all das in einen Dialog zwischen ihm und dem Grafiker Jörg Klauber über, denn das Medium Buch hat seine eigenen Gesetze, die nun künstlerische verhandelt werden. Damit wird das, was sich nun über Jahre ereignet hat, gebündelt und in ein spezielles Medium übersetzt. Das ist unsere Arbeit als Team…

  • Wegmarken (Ein kulturelles Zeichensystem)
    • Prisma: eine Quest (Laufende Erzählung)
    • Alle Fotos: Martin Krusche (Layout mit Mayr-Foto: Klauber, Handskizze von Lafer)