Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Frühes Puchschammerl mit Rollverdeck.
Frühes Puchschammerl mit Rollverdeck.

Mythos Puch: Albumblatt #2 (Puch-Story)#

von Martin Krusche

Das Internet bietet allerhand Möglichkeiten der Kompensation, wenn man selbst grade nicht unterwegs sein kann. Während ich derzeit die meiste Zeit im Büro verbringe, um mein Arbeitspensum zu erledigen, quasi „Knast mit Ausgang“, ist Gerhard Szamuhely, der „Garagenliebling“, laufend auf Achse.

So kommt mir ein Teil seiner Foto-Beute hier grade thematisch zugute. An erster Stelle ein Steyr-Puch 500 D, also ein frühes Modell dieser Cabriolimousine. (Die tiefen Felgen und die polierten Naben sind freilich in privatem Engagement begründet.)

So begann in Graz der Weg, auf dem es über verschiedene Haflinger- und Pinzgauer-Modelle schließlich zum Puch G kam. Zu solcher Geschichtsbetrachtung paßt auch das weit ältere Steyr „Baby“ (1936–1940), der Typ 50 von Jenschke, denn das war damals ein bedeutender Schritt Richtung kleinerer, leistbarer Automobile.

Überdies ist der Steyr ein ausgemachter Streamliner, denn die Stromlinie setzte sich ab zirka 1933 breit durch. Dazu paßt dann der Fiat 600, wie er in Lizenz auch in Steyr gebaut wurde. Ebenfalls ein Streamliner. Das war eine Meisterleistung von Dante Giacosa und Giuseppe Alberti, nämlich ein leistbares und vor allem vollwertiges Automobil auf so kurzen Radstand zu bringen. Dem folgte der Fiat Nuova 500, von dem das Puchschammerl die Karosserie bezogen hat.

Vorbote der Puch-Geschichte nach 1945: das Steyr „Baby“.
Vorbote der Puch-Geschichte nach 1945: das Steyr „Baby“.

Vom Steyr-Fiat 600 zum Steyr-Puch 500, das bedeutete auch: die PKW-Fertigung des Mischkonzerns wanderte von Steyr nach Graz. Weiters schickte mir Szamuhely zwei Haflinger-Modelle.

Der Kurze (Radstand 1.500 cm) hat den Tank noch rechts hinten, vor dem Hinterrad. Der Lange (Radstand 1.800 cm) hat ihn dann schon links vorne, unter dem klappbaren Fahrersitz, was ein Betanken des Fahrzeugs im beladenen Zustand sehr viel leichter macht.

Szamuhely hat ferner zwei Pinzgauer des ersten Baumusters erwischt. Einen 4x4 und einen 6x6. Beide, wie der Haflinger, auf einem Zentralrohrrahmen mit Pendelachsen. Ich durfte einmal mit einem 6x6 auf dem Schöckl herumklettern und staune immer noch, was dieses Fahrzeug im schwereren Gelände kann; nämlich weit mehr als ich.

Wie an andere Stelle schon erwähnt, der Puch G wurde anfangs als „H2“ geführt, als „Haflinger zwo“. Die Grundsatzvereinbarung für eine Kooperation zwischen Puch und Mercedes wurde 1973 geschlossen. Im Jahr 1974 kam es zur Gründung der „GFG“ (Geländefahrzeuggesellschaft) mit Sitz in Graz, an der beide Konzerne je 50 Prozent hielten. Aber das ist eine andere Geschichte.


Vertraute Muster, unverwechselbare Formen#

Der fulminante Fiat 600.
Der fulminante Fiat 600.
Noch kompakter: Fiat Nuova 500.
Noch kompakter: Fiat Nuova 500.

Haflinger mit kurzem Radstand.
Haflinger mit kurzem Radstand.
Langer Radstand, verlagerter Tank.
Langer Radstand, verlagerter Tank.

Wie der Haflinger: Zentralrohrrahmen und Pendelachsen..
Wie der Haflinger: Zentralrohrrahmen und Pendelachsen..
Der Pinzgauer 6x6 ist im Gelände ein Monster.
Der Pinzgauer 6x6 ist im Gelände ein Monster.