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Puch G Prototyp (Foto: Archiv Markus Rudolf)
Puch G Prototyp (Foto: Archiv Markus Rudolf)

Mythos Puch: 2025 am Horizont#

(Nächste Klarheiten)#

von Martin Krusche

Wir sind mit dem Thema Puch G natürlich noch längst micht fertig. Aber der laufende Prozeß hat uns 2024 dazu gebracht, die Erzählung, an der ich da arbeite, neu zu gewichten, neu zu arrangieren. Sie sehen auf dem ersten Foto einen Prototyp. (Ganz rechts im Bild Egon Rudolf, letzter Werksdirektor der historichen Puchwerke.)

Ich habe nun eine Übereinkunft mit dem Gleisdorfer Arzt Georg Kurtz, der mit seiner Familie begonnen hat, das teils restaurierte und vorzüglich erhalte Ensemble der einst ersten Poststation in unserer Gegend für kulturelle Zwecke zu öffnen.

Es bedeutet, zwei attraktive Trakte (vormals Stallungen für den Pferdewechsel des Postverkehrs) und ein Innenhof können bespielt werden. Das wird 2025 eine konzentrierte Session über drei Tage sein; ab Freitag, dem 23. Mai 2025, danach Samstag und Sonntag.

Ich werde dazu mit sachkundigen Menschen ein Narrativ erarbeiten, das mehrer Aspekte bündelt. Wir sind in der Vierten Industriellen Revolution mit ihren neuen Assistenzsysteman angekommen, was zum Teil unter dem Schlagwort Künstliche Intelligenz stattfindet. Die G-Klasse, vormals Puch/Mercedes-Benz G, veranschaulicht diesen Prozeß.

Das einstige Nutzfahrzeug entstand in der zweiten und verbreitete sich in der dritten dieser Revolutionen. Nun, in der vierten, steht eine essentiell völlig andere Maschine vor uns, die aber ihre Vorläufer im Desing zitiert und immer noch einen sehr leistungsstarken Offroader ergibt.

Die erwähnte k&k Poststation war einst eine Innovation zum Thema Mobilität und Kommunikation. Sie diente als eine Art Relaisstation an der historischen Ungarnstraße, die Graz mit dem ungarischen Ort Ofen (Buda) verband, der heute ein Teil von Budapest ist. Das ergab in Graz selbst eine Verbindung zu jener Post- und Kommerzstraße, mit der die damalige Reichshauptstadt Wien eine Verbindung zum Hafen in Triest hatte. (Darum heute Alte Poststraße und Triesterstaße.)

Vernissage in der Poststation: Technikerin Huberta Jesner-Buchinger im Gespräch mit Gastgeber Georg Kurtz.
Vernissage in der Poststation: Technikerin Huberta Jesner-Buchinger im Gespräch mit Gastgeber Georg Kurtz.

Vor diesem geschichtlichen Hintergrund dürfen wir geltend machen, daß uns ein kulturelles Engagement gelingt, dem wir zuschreiben: Provinz, das muß nicht provinziell heißen. Ich gehe aber im Narrativ, das der 2025er Version von Mythos Puch zugrundeliegt, noch ein Stück tiefer ins Historische. Ich werde das als Hintergrundfolie für unser Projekt aufrollen. Die älteste „Tempomaschine“ des Menschen ist das Pferd. (Dieser „kentaurische Pakt“ kommt auf rund fünftausend Jahre.)

Richard Mayr hat eines der letzten „Pferdevölker“ Europas, die Travellers (Pavee, Tinker), mehrfach besucht und davon bewegende Fotos mitgebracht. Damit wird Mythos Puch X in der kommenden Ausstellung ein thematisches Fundament haben, denn Pferdekraft war lange Zeit auch in der Oststeieremark eine Besonderheit.

Das lag daran, daß die überwiegend kleinen Selbstversorgerwirtschaften nicht genug Ertrag abwarfen, um eine Pferdehaltung zu ermöglichen. Pferde brauchen nämlich neben dem Raufutter (Gras, Heu, Stroh) auch Kraftfutter, das zugekauft werden mußte, damit sie als Nutztiere einsetzbar waren. Das überforderte viele Bauern wirtschaftlich.

Dieser Zusammenhang hat also mit dem Wesen der Oststeiermark und ihrem Werden einiges zu tun. Mit Künstlerin Monika Lafer werde ich außerdem Zusammenhänge erarbeiten, die anschaulich machen, wie über Technik Brückenschläge zwischen Natur und Kultur wirksam wurden. All das, den Puch G eingeschlossen, ist auch über Aspekte unserer Regionalgeschichte darstellbar...


Zwei solche Trakte sind heute als Ausstellungsräume nutzbar.
Zwei solche Trakte sind heute als Ausstellungsräume nutzbar.
Geschlossenes Ensemble, im Norden und Süden je ein Tor.
Geschlossenes Ensemble, im Norden und Süden je ein Tor.

Das Pferdevolk: Fotograf Richard Mayr hat die Travellers (Pavee) mehrfach besucht.
Das Pferdevolk: Fotograf Richard Mayr hat die Travellers (Pavee) mehrfach besucht.