Mythos Puch: Wunderbare Exponate#
(Ohne famose Leihgeber wär es nur das halbe Vergnügen)#
von Martin KruscheAuftritt Markus Rudolf auf dem Gleisdorfer Florianiplatz. Zum Thema passend im eher seltenen V8 Diesel. Was er mitbringt, kann man nirgends kaufen. Es sind einige Originale aus den alten Puchwerken. Ein stattliches Holzmodell des Puch G, noch ohne dem „Spekner-Bürzel“ in der Dachlinie. Eine Metallmodell aus der damaligen Lehrwerkstatt.
Dazu Sondereditionen von Modellen in kleinen Auflagen und Medaillen aus dem Besitz seines Vaters Egon Rudolf, dem letzten Werksdirektor der historischen Puchwerke. Das dürfen wir demnächst zeigen. Der Leihvertrag: Markus fotografiert die Stücke, schickt mir das Bild via WhatsApp, ich bestätige, voila! Der Deal steht.
Davor war ich noch mit Richard Mayr in Graz unterwegs gewesen, um Vitrinen zu besorgen. So lassen sich dann die kleinen Sammelstücke gut präsentieren. Die Brocken (viel Glas!) haben wir gleich direkt in die vormaligen k.k. Poststation abgeladen. Nonna Grill, die Dame des Hauses, hatte Laune, mir den „Franzosentisch“ zu zeigen und zu erläutern.
Das ist ein Holztisch mit speziellen Schubladen, an dem damals die Geldgeschäfte abgewickelt wurden. Tarife, Löhne… Eine lange Kerbe in der Tischplatte stammt, so hörte ich, von einem Säbelhieb, als französische Soldaten den Postmeister und eine Kriegskasse nicht hatten erwischen können.
Genau! Das meint die Franzosenkriege Anfang des 19. Jahrhunderts, da dem damals jungen Erzherzog Johann von Österreich ein aussichtsloses Kommando aufgezwungen worden war. Dazu erfuhr ich außerdem, daß es neben dem Postamt eine Wirtsstube gegeben hat, wo sich die Postreiter beim Pferdewechsel laben konnten. Das war in Kombination eine wichtig Position an der alten Ungarnstraße.
Sie sehen, was wir hier bezüglich unserer Mobilitätsgeschichte zusammentragen, geht historisch erheblich in die Tiefe. (Ich werde dazu, was damalige Tarife etc. angeht, noch Details zusammentragen.)
Und damit ich es nicht vergesse, Markus Rudolf hat eine Spende eingebracht, mit der wir uns bei allen Sammlern bedanken können, die zur Ausstellung etwas beitragen. Eine Serie von verkehrstauglichen Sondermarken mit einem H2 Prototypen. (Klar, gibt es auch nirgends zu kaufen.)
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