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Die Einser-Session#

(1985: Mein erstes Gedicht im Netzwerk)#

von Martin Krusche

Am 5. Oktober 1985 sägte mir ein Nadeldrucker jenes Blatt in die Hände, aus dem ich dieses Gedicht herausriß. So war ich im Kielwasser von Alois Hergouth überhaupt erstmals mit einem Text in einem Netzwerk; rund zehn Jahre, bevor bei uns das Internet via TCP/IP verfügbar wurde.

Der MUPID-Terminal stand im Foyer des Grazer Kino im Augarten, wo eben ein Symposion von Amnesty International lief. Unmittelbar nach dieser Session hab ich alles verfügbare Geld zusammengekratzt, um mir einen Computer zu kaufen. Es wurde ein CP/M-Rechner ohne Festplatte und mit nur einem Laufwerk. (Eine 10 Mb-Festplatte hätte noch einmal so viel gekostet wie mein Computer und blieb daher unerschwinglich.

Damals war es unvorstellbar gewesen, daß jedes Mobiltelefon ein Vielfaches der Rechenleistung und der Speicherkapazität meines Computer haben werde. Ein Megabyte Speicher kostete rund tausend Schilling. Zum Vergleich: mein Rechner hatte 20.000,- Schilling gekostet. Und „Künstliche Intelligenz“ kam nur in der Science Fiction vor. Wir Netizens haben aber auch Ende der 1990er Jahre sowas wie Social Media nicht kommen gesehen.


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