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Der Maschinenmensch von Metropolis
Der Maschinenmensch von Metropolis

Die Grammatik des Rauschens: Ein Quentchen Popularkultur#

(Anregende Sciene Fiction)#

von Martin Krusche

Wir sollten unsere Sprachregelungen gelegentlich auf Stand bringen. Im Jahr 1920 erschien das Theaterstück „Rossum’s Universal Robots“ (Rossumovi Univerzální Roboti) von Karel Čapek. Damit tauchte der Begriff Roboter in unserem Sprachgebrauch auf, um zu bleiben. Literatur und Filme lieferten uns quer durch das 20. Jahrhundert weitere Figuren und Bezeichnungen zum Thema.

Android, Hubot, Homunkulus, Humanoid, Replikant, Synthet… Frankensteins Kreatur wurden schon 1910 von James Searle Dawley in einen Kinofilm gepackt. 1914 inszenierte Paul Wegener den Stummfilm „Der Golem“ und spielte diese Sagengestalt dabei selbst. Im Jahr 1927 erschien der Film „Metropolis“ von Fritz Lang, in dem ein „Maschinenmensch“ von Brigitte Helm gespielt wurde. Schauen Sie heute zum Beispiel bei Boston Dynamics nach, wo die Praxis künstlicher Kreaturen angekommen ist.

Wie sind die?#

Wer? Na, die künstlichen Kreaturen. Nun hat mir IT-Experte Jürgen Kapeller eine Biografie von Gina Cox-Moore zugespielt. Das ist die Autorin des Buches „Androids' Paradise“. Dazu heißt es: „KI-gesteuerte, humanoide Androiden werden in vieler Hinsicht bereits als die ‚besseren Menschen‘ wahrgenommen. Sie verfügen über das gesamte Wissen der Menschheit, lügen nicht, sind nicht gewalttätig und können sich an jede Situation anpassen. Der universelle, KI-gesteuerte Haushaltsgehilfe kennt nicht nur 7.834 Kochrezepte, kann bügeln, waschen, putzen und stricken, sondern hat auch Spaßwerkzeuge serienmäßig an Bord.“

Unsere kulturelle Erfahrung besagt, daß so allerhand, was uns heute technisch umgibt, erst einmal in der Science Fiction beschrieben wurde. Das darf ich vielleicht ähnlich deuten, wie die theoretische Physik im Verhältnis zur angewandten. Da werden Annahmen formuliert, Theorien, von denen manche Jahre oder Jahrzehnte später in die Praxis übergehen, auf andere Ergebnisse warten wir heute noch.

Ich halte Science Fiction für ein bedeutendes Genre innerhalb der Popularkultur, die in bildungsbürgerlichen Kreisen gerne etwas abschätzig betrachtet wird; im Kontrast zu ihrer enormen Wirkmächtigkeit. Wir sollten uns also in der Wissens- und Kulturarbeit seriös damit befassen; und bei entsprechender Laune auch damit vergnügen.

Ich bin überzeugt, wir haben ein Recht auf billige Unterhaltung. Das steht der Befassung mit sehr ernsten Stoffen keinesfalls entgegen. Mehr noch, das hat nach meiner Erfahrung in komplementärer Anordnung sehr förderliche Effekte.

Das Buch von Gina Cox-Moore
Das Buch von Gina Cox-Moore