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unbekannter Gast

Liebensfuge#

von Salvatore Armando Santoro, übersetzt von Eva Surma

Aus Liebe bin ich geflohen,
habe mein Herz weggerissen,
meine Seele entwurzelt
unten, in Kalabrien,
auf einer Wiese.
Im Gras lag ich,
sah den Schwalben zu,
hoch oben, im Himmel, sich tummeln,
ich hörte sie ziepend
sich in die Lüfte erheben,
wo sie meinen Blicken entschwebten,
verschwanden sie im Nichts,
kobaltblaue Pinselstriche
oder fröhliches Gewölk.
Meine Liebe habe ich begraben,
begraben am Ufer des Meeres,
wo die Wellen kommen und gehen,
wo der Wind heult und seufzt,
wo Unwetter toben,
wo im August die Sonne niederbrennt.
In meinem Herzen gibt es keine Freude mehr,
aber in mir fühle ich ein altbekanntes Lied,
eine zarte Melodie,
die munter weiterklingt im Lauf der Welt,
wo immer noch Menschen leben,
innehalten, um hinzuhören,
wie deine Hände leicht
das Instrument liebkosen.
Du spielst und spielst und denkst,
denkst an lang vergangene Tage
an Sätze, die wir sprachen,
die im Herzen noch nachklingen
wie angeschlagene Gitarrensaiten
die nachts vibrieren,
deine Seele packen
und dir von Liebe sprechen.
Von einer längst verflossenen Liebe,
derer du dich kaum noch entsinnst,
von einer alten Liebe
mit runzeligen Händen,
mit fast erloschenen Augen,
die doch noch sehen wollen,
den nunmehr entschwundenen Strand,
ein lächelndes Mädchen,
von dem niemand mehr weiß.