Wegmarke #1561 a11#
Feldkreuz in Wieden (Pöllau bei Hartberg)#
Dieses Feldkreuz (das "Vögl-Kreuz") steht abseits der Hauptwege. Das Symbolische ist also nicht unbedingt an Nachbarn oder Passanten adressiert. Es ruht dort, wo Arbeit zu erledigen ist, wo die Früchte der Arbeit untergehen können, wenn das Wetter kippt. (Erst Weide, dann Wiese, jetzt Apfelanlage.) Allerdings gilt der Pfad als Wanderweg und die Bank lädt zur Rast ein.
Die rautenförmige Rückwand des Kastenkreuzes ist weit heruntergezogen. Unten entdeckt man am Kreuzstamm eine Laterne. Das Satteldach hat verzierte Giebelbretter, wie sie auch die Rückwand dekorieren. Das Ensemble kommt ohne Begleitbäume aus, es steht genug Gewachsenen rundum. Der Korpus ist schlicht und kantig gehalten, zeigt eine ruhige Klarheit.
Diese kleine Insel des Spirituellen ist weder verwahrlost, noch zurechtgezupft und geschniegelt. So als stünde über der gesamten Wirtschaft die Aufforderung: „Mach es richtig!“ Nämlich alles, jeden Teil des Anwesens betreffend.
So er schien mir dieser Winkel, nicht in demonstrative Aufgeräumtheit, sondern ähnlich wie ein Mechaniker Werkstatt und Werkzeug in Ordnung hält, weil das die Mühen der Arbeit mildert und die Ergebnisse festigt. (Dieses Feldkreuz steht nahe der Apfelschmiede.)
- Fotos: Martin Krusche
- Der Ort: Pöllau bei Hartberg
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