Pöllau#
Bezirk: Hartberg-Fürstenfeld
Einwohner: 5.958 (Stand 2023)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 425 m
Fläche: 88,87 km²
Postleitzahl: 8225
Website: www.marktgemeinde-poellau.at
Mit 1.1.2015 wurde im Rahmen der Gemeindestrukturreform des Landes Steiermark die Gemeinde Pöllau mit den Gemeinden
Rabenwald, Saifen-Boden, Schönegg bei Pöllau und Sonnhofen zusammengeschlossen. Die Gemeinde führt weiterhin den Namen Pöllau.
Die Marktgemeinde Pöllau (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) liegt im Joglland und ist der Mittelpunkt des Naturparks "Pöllauer Tal" (seit 1983, 120 km²).
Pöllau wurde erstmals 1163 urkundlich erwähnt; auf Grund der günstigen Lage an der Kreuzung zweier Handelswege entwickelte sich Pöllau rasch zum Handwerks- und Handelsort. Im 13. Jahrhundert wurde das Dorf planmäßig erweitert, der Hauptplatz wurde an die Burg (das spätere Chorherrenstift) angeschlossen.
Hans von Neuberg, im Jahre 1482 der Besitzer der Burg und des Marktes Pöllau, bestimmte in seinem Testament, die Burg nach seinem Tode als Sitz eines Augustiner-Chorherrenstiftes umzuwidmen. Auf Grund der Ungarnkriege konnte dies erst 1504 in die Tat umgesetzt werden und acht Chorherren aus Vorau zogen in die alte Burg ein, die noch lange Zeit als Stiftsgebäude diente.
Im 17. Jahrhundert ließen die Chorherren über der ehemaligen Burg ein völlig neues Stiftsgebäude errichten, das bis heute der Mittelpunkt des Marktes geblieben ist. Mit der Errichtung des Hochaltars 1779 in der neuen Kirche in Pöllau wurden die Bauarbeiten nach mehr als einem Jahrhundert abgeschlossen. (Die gesamte malerische Ausgestaltung der Pöllauer Stiftskirche ist ein Höhepunkt der österreichischen Kirchenmalerei des frühen 18. Jahrhunderts.) Allerdings wurde das Stift Pöllau bereits sechs Jahre später aufgehoben und - bis auf die Kirche und den Osttrakt - das Stiftsvermögen in eine Staatsherrschaft umgewandelt. 1938 gelangte das Stift in den Besitz der Marktgemeinde Pöllau. Das ehemalige Augustiner Chorherrenstift wird heute als "Schloss" bezeichnet.
Besonders sehenwert: Das NID Buch "Warum Pöllau?"#
Besonders sehenswert im Ort sind u.a. auch:
- Stiftskirche (heute Pfarrkirche), errichtet 1701-1912 von J. Carlone und R. Horner: bedeutendes Beispiel des steirischen Hochbarock (Die Kirche wird auch als "Steirischer Petersdom" bezeichnet, weil ihr Grundriss dem Petersdom in Rom nachempfunden ist und auch die Kuppel an diesen erinnert.)
Im Inneren befinden sich- Fresken von M. von Görz
- Altarbilder von J. A. Mölk (1778 und 1779), J. C. Hackhofer ("Rosenkranzkönigin", 1722) und M. Altomonte (1725)
- Steinpieta (um 1420)
- Stifts- bzw. Schlossgebäude mit neuer Sakristei (1720, Spiegelgewölbe und Fresken von M. von Görz, 1723), alten Schränken (17. Jahrhundert) und Holzportalen
- Kalvarienberg mit Herz-Jesu-Kapelle (1699, 1750 erweitert, Fresko von Mölk) und Herz-Mariä-Kapelle (1715)
- Mariensäule (1681)
- Rathaus mit Pranger (um 1600)
- schöner Althausbestand (16.-19. Jahrhundert)
Weiterführendes#
- Pöllau (Bildlexikon)
- Schönegg bei Pöllau (Bildlexikon)
- Innenraum der ehemaligen Stiftskirche in Pöllau: Joachim Carlone, 1701-1712 (Video Album)
- Hohmann, H.: Restaurierung eines Schüttkastens bei Pöllau (Essay)
- Historische Bilder zu Pöllau (IMAGNO)
- Schloss Pöllau (Burgen und Schlösser)
Web-Links#
Literatur#
- Kulturreferat der Marktgemeinde Pöllau (Hg.), Pöllau in Vergangenheit und Gegenwart, 1977
- B. Brandstetter, Alt-Pöllauer Geschichtenbuch, 1980
- G. Allmer, Geschichte des Marktes Pöllau, 1993