Farben#
von Annika Rainer; HS Markt Hartmannsdorf, 1a; Betreuung: Ladenhauf; 24 Punkte;Schon die Steinzeitmenschen waren vom Phänomen der Farbe fasziniert. Sie stellten Farben aufwendig selber her, zum Beispiel mit verschiedenfarbiger Erde, um so ihre Höhlen verzieren zu können.
Theorien und Lehren zur Farbe entwickelten sich in verschiedenste Richtungen. Für Demokrit waren z.B. rote Teilchen spitz und die grünen rund (!). Im deutschen Sprachraum wirkten am stärksten die Untersuchungen und Ansichten von Johann Wolfgang von Goethe, unterstützt durch Philipp Otto Runge in seiner Sicht als Antwort auf die physikalische Erklärungen eines Isaac Newton.
Insgesamt kann man an die Farben in verschiedenster Weise herangehen: über die Physik des Lichtes (Newton, Helmholtz,u.a.), über die Medizin (Physiologie) der Verarbeitung der Farben im Auge und Hirn, über ihre Auswirkungen auf Befinden und (psychische) Gesundheit, über ihre Rolle in der Symbolik, im Brauchtum, in der Heraldik, in den Religionen und in den Grenzwissenschaften.
Der physikalische Ansatz beruht auf der Dualitätstheorie des Lichtes, die gewisse Phänomene mit Lichtteilchen (Photonen) modelliert, andere durch das elektromagnetische Spektrum, von dem der Mensch nur einen kleinen Teil (400 bis 700 Nanometer) sehen kann, wie im nachstehendem Diagramm verdeutlicht. Links liegen Ultraviolett (für Sonnenbräune verantwortlich, aber unsichtbar) und noch "härtere" Strahlen wie z.b. Röntgenstrahlen; rechts davon folgt Infrarot, das man als Mensch als Wärme erkennen kann.
Wahrgenommen werden die Farbe im Auge durch die Zapfenzellen der Retina. Es gibt mehrere Arten. Der Ausfall einer Art führt zu einer partiellen Farbenblindheit.
Im Gegensatz dazu versuchte der heute noch in erster Linie durch seine Dichtung bekannte Universalgelehrte Johann Wolfgang von Goethe in seiner Farbenlehre das Phänomen Farbe in seiner Gesamtheit, also nicht nur einseitig physikalisch oder von einem ästhetischen oder anderen Standpunkt aus zu erfassen und zu beschreiben. In seiner Abhandlung über „Physiologische Farben“ berichtet er über Erkenntnisse zur Farbwahrnehmung. Er erstellte einen 12-teiligen Farbkreis. Ausgehend von den drei Grundfarben, Rot, Gelb, Blau (RGB) kann man alle anderen Farben erzeugen: sie bilden einen sogenannten Farbraum. Dieser spezielle RGB Farbraum kommt auch bei traditionellen Bildschirmen zur Anwendung, indem man jede Farbe durch drei nahe beisammen liegende Pünktchen ("pixel") mit den Farben Rot, Gelb, Blau mit verschiedener Intensität erzeugt. Es gibt eine Anzahl weiterer Farbräume, von denen z.B. CMYK (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) vor allem im Farbdruck eine große Rolle spielt. Goethe irrte aber entscheidend im Abschnitt „Physische Farben“, der von ihm als Widerlegung der vorwiegend von Isaac Newton stammenden naturwissenschaftlichen Erkenntnisse gedacht war.
Die Bedeutung der Farbe in der Symbolik wird im Austria-Forum im Abschnitt Symbole unter den einzelnen Farben behandelt, z.B. Rot. Die Bedeutung der Farben wird im Austria-Forum unter ABC der Volkskunde abgehandelt.
Im Folgenden werden noch Aussagen über die Farben in emotionaler und esoterischer Hinsicht präsentiert.
Oft wird gesagt, dass die Farben Schwingungen von sich geben, die man spürt. Sie heißen: positive, negative und heilende Schwingungen. Wenn ein Mensch nun „in einer Farbe schwingt“, bezeichnet man das als Lieblingsfarbe.
Den Farben werden verschiedenste Eigenschaften zugeordnet:
GELB:
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Die geometrische Form der Farbe Gelb ist das Dreieck.Positive Wirkung der Farbe Gelb: Leben, Glück, Sonne, Licht, Schnelligkeit, Reichtum, Wärme, Optimismus, macht heiter, Kreativität und Inspiration.
Das Negative der Farbe Gelb steht für: Neid, Geiz, Feigheit, Gift der Hexe, Schwefel und Eifersucht.
Heilung: Gelb wird besonders bei Kranken, die nicht mehr an ihre Gesundheit glauben, eingesetzt. Die Farbe hilft auch dem Körper, sich von Würmern und anderen Parasiten zu befreien. Wenn die Wände eines Raumes gelb gefärbelt sind, z. B. in einem Klassenzimmer, wirkt es positiv auf Kinder und fördert Lernfreude und Arbeitslust.
Einen Menschen, dessen Lieblingsfarbe Gelb ist, könnte man so beschreiben: lebhaft, neugierig, kontaktfreudig, aktiv und kommunikativ.
BLAU:
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Der Kreis ist die geometrische Form der Farbe Blau. Das Positive an Blau ist: Treue, Romantik, Klarheit, Wahrheit, Weisheit, Ruhe, Vertrauen, Weite, Friede, Reinheit und Sauberkeit. Negativ ist an Blau: kühl, langsam, kalt, zurückhaltend und passiv.
Heilung: Blau lindert Fieber, Entzündungen und Blutungen. Wenn du Fieber hast, hilft dir blaue Bettwäsche oder ein blaues Nachthemd. Bei einer Erkältung wirkt ein blauer Woll- oder Seidenschal Wunder.
Warum ist der Himmel blau??? Das Sonnenlicht ist beinahe weiß und das Universum, also der eigentliche Himmel, schwarz. Dringt das Licht von der Sonne in unsere Atmosphäre ein, wird das weiße Licht der Sonne gebrochen. Wir betrachten den Himmel von unten, daher sehen wir am deutlichsten das blaue Licht, da es in unsere Richtung abgelenkt wird.
Einen Menschen, dessen Lieblingsfarbe Blau ist, könnte man so beschreiben: verantwortungsvoll, ordnungslieb, konzentriert, ist gut im Planen und Organisieren.
ROT:
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Rot hat als geometrische Form das Quadrat. Positiv an der Farbe Rot ist: Liebe, Nähe, rote Rose, Anziehungskraft, Bewegung, Herz, aktiv, Lebensfreude, Lebenskraft, Energie und Entschlossenheit.
Negativ an der Farbe Rot ist: Gefahr, Blut, Zorn, Hass, Krieg, Hexe und Aggression.
Heilung: die Farbe Rot bringt gestaute Energien wieder zum Fließen und wärmt.
Einen Menschen, dessen Lieblingsfarbe Rot ist, könnte man so beschreiben: mutig, leidenschaftlich, zielbewusst, willensstark und begeisterungsfähig.
GRÜN:
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Die geometrische Form der Farbe Grün ist das Trapez, das in einen Kreis übergeht. Das Positive an der Farbe Grün ist: Hoffnung, Wachstum, Leben, Harmonie, Paradies, Neubeginn, Frische, Ruhe, Entspannung, Schutz und Ausgeglichenheit.
Negativ an der Farbe Grün ist: Gift, Neid, Eifersucht, Gleichgültigkeit und Müdigkeit.
Heilung: die Farbe Grün stabilisiert den Blutdruck und wirkt ausgeglichen auf unseren Körper und unsere Gefühle. Die grüne Farbe entspannt die Augen (z.B. Schultafel).
Einen Menschen, dessen Lieblingsfarbe Grün ist, könnte man so beschreiben: sie sind Genießer, teilnahmefreudig, haben eine natürliche Liebe für Mitmenschen.
VIOLETT:
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Die geometrische Form der Farbe Violett ist eine Verschmelzung von Kreis und Quadrat. Das Positive der Farbe Violett ist: Magie, Geheimnis, spirituell, Kunst, Macht, Heiligkeit, Ewigkeit, Selbstbestimmung, Extravaganz und Reichtum.
Das Negative der Farbe Violett steht für: Stolz, Arroganz, Eitelkeit, Rausch, Demut und Selbstlosigkeit.
Heilung: Violett wird zur Beruhigung des Nervensystems empfohlen. Die Farbe fördert die Produktion der weißen Blutkörperchen, reinigt das Blut (geeignet zur Entgiftung) und regt die Milz an. Eine Bestrahlung mit violettem Licht beschleunigt die Heilung von entzündeten Wunden und hilft bei Hautunreinheiten.
ORANGE:
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Orange hat als geometrische Form das Fünfeck. Das Positive dieser Farbe ist: Wärme, Spaß, Aktivität, Glück, Lust, Geselligkeit, Aufmerksamkeit, Mitgefühl, mutig, saftig, fruchtig, appetitanregend und sportlich.
Negativ an dieser Farbe ist: Ziellosigkeit, Aufdringlichkeit und Grellheit.
Heilung: die Farbe Orange reinigt und gilt als Nervennahrung. Überaktive Menschen, nervöse Menschen und Choleriker sollten diese Farbe aus ihrer Umgebung verbannen. Die Farbe wird sehr oft als billig verkauft.
Die Farben im Kirchenjahr
BLAU steht für den Advent
GOLD für den ersten Weihnachtstag und den
Heiligen Abend
und für den Ostersonntag
WEISS für den Rest der Weihnachtszeit und für den Rest
der Osterzeit bis Pfingsten
LILA/VIOLETT für die Fastenzeit vom Aschermittwoch bis zum
Tag vor Palmsonntag
BLUTROT wird für den Zeitraum vom Palmsonntag bis
Gründonnerstag eingesetzt
SCHWARZ für den Karfreitag und Ostersamstag
FEUERROT für Pfingstsonntag
GRÜN für alle anderen Tage im Jahr
Recherche#
- Quelle 1: Klausbernd, Vollmar: Das große Buch der Farben. 2. Auflage, Königsfurt-Urania, Krummwisch 2010. S. 21ff.
- Quelle 2: Ingrid, Kraaz von Rohr: Farbentherapie, Das Basiswissen über Wirkung und Anwendung der Farben. 3. Auflage, Nymphenburg, München 2008. S.154ff.
- Quelle 3: Interview mit Irmgard Rainer.
- Quelle 4: Harald Küppers: Harmonielehre der Farben. DuMont, Köln 1989.
- Quelle 5: Georges Roque: Licht und Farbe. In Spektrum der Wissenschaft – Spezial 2004, Heft 5:Farbe, S.10 ff.