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Bucklige Welt - Bräuche im März#

Karwoche im Dekanat Kirchschlag

Hollenthon, einst
Die Karwoche war der traditionelle Termin für den Frühjahrsputz im und um das Haus.

Palmsonntag im Dekanat Kirchschlag

Bad Schönau, jetzt
In der Pfarre findet eine Palmprozession statt.

Gschaidt, jetzt
Der Prozession mit "Palmbesen" folgt eine Messfeier.

Hochneukirchen, einst
Fast jeder Bauer hatte Buchsbaum und Segenbaum (Juniperus sabina) im Garten und eine Weide mit Palmkätzchen in der Nähe des Hauses. Mit dem "heiligen Grün" und den Palmzweigen wurden "Palmbesen" gebunden, wobei am Palmsonntag jeder den größten zur Weihe in die Kirche bringen wollte. Nach der Heimkehr sollte man damit dreimal um das Haus laufen, um die Hühner vor dem Fuchs zu schützen. Ein Teil des Palmbesens wurde zum "Groangehen" verwendet. Einige Zweige kamen in den Herrgottswinkel, damit man bei Gewittern Kätzchen in das Herdfeuer werfen konnte, um Unwetterschäden abzuwenden. Die Kühe erhielten vor dem ersten Austreiben eine Maulgabe aus Brot, Palmkätzchen und Schöllkraut, um den Milchertrag zu steigern. Der restliche Palmbuschen kam auf den Dachboden hinter die Sparren. Die Reste verbrannte man im nächsten Jahr im Osterfeuer. Diese Bräuche waren bis in die 1960er- Jahre üblich.

Hochneukirchen, jetzt
Aus Buchsbaum, Segenbaum (oder anderen Koniferen) und Palmkätzchenzweigen bindet man einen eher kleineren "Besen", dazu werden die Stiele weiß abgeschabt. Am Palmsonntag treffen sich die Gläubigen bei der Ritterkapelle, wo die Weihe der Palmbesen und -zweige stattfindet. Anschließend führt eine feierliche Prozession zur Messfeier in die Kirche.

Hollenthon, einst
Das Tragen des Palmbuschens war für die Kinder eine große Ehre. Man durfte zur Segnung nicht zu spät kommen, sonst wurde man als "Palmesel" verspottet, ebenso das Familienmitglied, das am Palmsonntag am längsten schlief.

Hollenthon, jetzt
Am Palmsonntag treffen sich die Kirchenbesucher um 9 Uhr vor dem Pfarrheim und ziehen gemeinsam in die Kirche zum Gottesdienst ein, bei dem die Palmweihe stattfindet. Die KFB hat Palmbüschel vorbereitet, die nach der Messe verteilt werden. Dafür erwartet sie eine Spende. Kinder tragen ½ - 1 m lange Buschen mit Palmzweigen, Buchsbaum, Segenbaum, manchmal auch Schradellaub. Einige der gesegneten Palmzweige steckt man hinter das Kreuz im Herrgottswinkel.

Kirchschlag, jetzt
Am Palmsonntag stehen Palmprozession und -weihe im Pfarrkalender.

Krumbach, jetzt
Die Palmbesen für die Segnung am Palmsonntag kauft man beim Gärtner oder bindet sie selbst. Das gemeinsame Anfertigen (200-300 Stück) bei der KFB, welche die Buschen bei der Weihe anbietet, motivierte viele Frauen, das Binden zu lernen. Ort der Palmweihe ist die Marktstraße, es folgt die Prozession zur Kirche. Wenn möglich, wird ein Esel mitgeführt.

Lichtenegg, jetzt
Bei der Prozession am Palmsonntag tragen vor allem die Pfarrgemeinderäte, Mesner und Ministranten Palmzweige.

Zöbern, jetzt
Man bindet Weidenzweige (Palmkätzchen), Buchsbaum und Stechpalme (Schrattlaub) mit entrindeten Birkenzweigen (Wieden) zu schönen "Besen". Diese werden am Palmsonntag meist von den Kindern der Bauern zur Palmweihe getragen, die auf dem Dorfplatz stattfindet. Nach der Segnung zieht die Prozession in die nahe Kirche. Der geweihte Palmbesen soll Segen für Haus, Hof und Felder bringen.

Gründonnerstag im Dekanat Kirchschlag
Mit der Abendmesse am Gründonnerstag beginnen die Drei österlichen Tage.

Hochneukirchen, einst
Am Gründonnerstag bemühten sich die Bäuerinnen, das erste Grün auf den Tisch zu bringen. Es gab Brennesselspinat oder Siebenkräutersuppe.

Hollenthon, einst
Früher wurde am Gründonnerstag in manchen Bauernhäusern die Fußwaschung vorgenommen. ?

Hollenthon, jetzt
An den Abendmahlsgottesdienst schließt eine Ölbergandacht an.

Kirchschlag, jetzt
Bei der Abendmahlsmesse wird die Fußwaschung durchgeführt. Die Glocken verstummen, bis zur Osternacht sind dann sind die Ratschenkinder unterwegs.

Krumbach, jetzt
Die Anbetung zur Ölbergstunde übernehmen jährlich wechselnd verschiedene Vereine (Feuerwehr, Kameradschaftsbund, Rotes kreuz, Männerbewegung).

Wiesmath, jetzt
Der Abendmahlsmesse folgt eine Ölbergandacht. Die Kirchenglocken verstummen, Holzklappern ersetzen sie bei den Gottesdiensten.

Zöbern, jetzt
Am Gründonnerstag verstummen die Kirchenglocken. An ihre Stelle treten im Gottesdienst Holzklappern.

Karfreitag im Dekanat Kirchschlag

Bad Schönau, jetzt
Das Ratschen besorgen die Ministranten.

Hochneukirchen, jetzt
Nachdem am Gründonnerstag die Glocken "nach Rom geflogen sind" und bis zur Auferstehungsfeier nicht läuten, ziehen die Ratschenbuben - meist mit Handratschen - durch den Ort. In der Fastenzeit haben sie einen Anführer (Ratschenmeister) gewählt und unter seiner Anleitung geübt. Von Zeit zu Zeit unterbrechen sie ihr Lärmen und rufen Sprüche: In der Früh "Betratschna !", zu Mittag "Zwölfi gratschnd", am Abend "Mir ratschna, mir ratschna den Englischen Gruaß, den jeder katholische Christ betn muaß. Follts nieder, follts nieder auf engari Knia, bets fünf Vaterunser und fünf Ave Maria." Am Karsamstag Mittag wird das letzte Mal geratscht, nachmittags gehen die Buben ihren Lohn einsammeln. Dabei sagen sie: "Gelobt sei Jesu Christ ! Mir tatn bitten um a rots Oa, 's Ratschna is gor". Früher bekamen sie Eier zum Verkaufen, heute Geld. 1989 gab es in Züggen erstmals "Ratschenbubinnen". Bei der Messe werden statt der Ratschen Klappern verwendet. Am Karfreitag wird um 15 Uhr eine Schweigeminute gehalten. Es gibt nur einen Wortgottesdienst ohne Gesang und Musik.

Hollenthon, einst
Am Karfreitag befolgte man streng das Gebot der einmaligen Sättigung und verrichtete seine Arbeit still und in sich gekehrt.

Hollenthon, jetzt
Bei der abendlichen Karfreitagsliturgie bringen die Gläubigen schon seit Jahren weiße Nelken zur Kreuzverehrung, welche dann als Osterschmuck für die Kirche verwendet werden. Der Spruch der Ratschenkinder lautet: "Wir ratschna, wir ratschna den Englischen Gruaß, den jeder heilige Christ beten muaß. Follt's nieda, follt's nieda auf eure Kniea, bet's drei Vaterunser und drei Ave Maria !" - "Die Ratschnerkinder bitten um ein rotes Ei !"

Kirchschlag, jetzt
Der Karfreitag findet als strenger Fasttag mit einmaliger Sättigung und fettfreiem Essen (wie am Aschermittwoch) Beachtung. In der Kirche wird der letzte Kreuzweg, abends die Karfreitagsliturgie gehalten.

Krumbach, jetzt
Am Karfreitag und Karsamstag gibt die große Turmratsche statt der Glocken ½ Stunde vor Beginn die Gottesdienstzeiten an, das Ratschen zum Angelusgebet ist um 12 Uhr und um 20 Uhr zu hören. Ministranten mit Handratschen besuchen die einzelnen Häuser und Rotten. Der traditionelle Spruch ("Wir ratschen, wir ratschen den Englischen Gruß, den jeder katholische Christ beten muss. Fallts nieder, fallts nieder auf eure Knie, betet ein Vaterunser und drei Ave Marie") wurde 2007 als nicht mehr passend empfunden. Die Kinder sammeln Geld und Süßigkeiten, die sie miteinander teilen. Die Bestunden beim Heiligen Grab (ohne Monstranz) sind nach den Rotten eingeteilt.

Lichtenegg, jetzt
Von Gründonnerstag bis Karsamstag wird geratscht.

Wiesmath, jetzt
Kinder gehen von Haus zu Haus, ratschen und sagen Sprüche auf. Sie bekommen dafür Süßigkeiten und Geld, das sie für den Ministrantenausflug verwenden.

Zöbern, jetzt
Die Ministranten (Ratschnerbuben) ziehen mit ihren Ratschen von Haus zu Haus und fordern zum Beten des "Engel des Herrn" auf. Danach werden sie mit Geld für ihre freiwilligen Ministrantendienste während des ganzen Jahres belohnt. Am Karfreitag und Karsamstag sind "Betstunden" eingeteilt. Jedes Viertel bzw. jede Rotte der Gemeinde betet eine Stunde in der Kirche.

Hochneukirchen, jetzt
An den letzten drei Tagen der Karwoche "gehört es sich", dass täglich jemand aus dem Haus den (Abend-)Gottesdienst besucht, auch sollte dann besonders gefastet werden. In der Karwoche schickt man Bekannten Osterkarten mit Motiven wie Lämmchen, Kücken, Eier, Hasen. (2004: "Dieser Brauch geht in letzter Zeit stark zurück") Um 1980 haben sich Ostersträuße eingebürgert: In der Kar- und Osterwoche steckt man in eine Vase Zweige, die mit bunt bemalten oder beklebten ausgeblasenen Eiern behängt sind. Gegen Ende der Karwoche werden die Ostereier gefärbt. Früher meist rot, sind sie jetzt bunt, manchmal auch bemalt.

Karsamstag und Osternacht im Dekanat Kirchschlag

Bad Schönau, jetzt
An der Auferstehungsprozession in der Osternacht nehmen alle Vereine teil.

Gschaidt, jetzt
Das Ratschen wird wie in Hochneukirchen durchgeführt, es endet am Karsamstag Mittag mit dem Lohn einsammeln und dem Spruch "Is Ratschn, is Ratschn, is Ratschen ist goar, mia tatn bittn um a rots Oar."
In der Kirche ist Samstag Vormittag anbetung am Heiligen Grab, am Abend Auferstehungfeier und Speisenweihe.

Hochneukirchen, einst
Am Karsamstag fand am Morgen eine Trauermette statt, anschließend weihte der Priester Osterwasser (Weihwasser) und das Osterfeuer. Die Gläubigen trugen das Weihwasser in Flaschen oder Kannen nach Hause. Das Feuer wurde an der Außenwand der Kirche angezündet und geweiht, von den Kirchenbesuchern in irdene Häferl gefüllt und heimgetragen. Damit es unterwegs nicht ausging, gab man Stücke von getrockneten Baumschwämmen, kleine Kienspäne und auch Weihrauch dazu. Zu Hause wurde die Glut in den Herd geschüttet und das Feuer bis am Abend erhalten. Die Auferstehungsfeier begann schon um 17 Uhr. Danach gingen alle Hausbewohner auf das Feld zum Osterfeuer abbrennen. Am Rand eines mit Winterfrucht bebauten Ackers wurde der Strohschab (Schollbaß) aufgestellt, der Palmbesenrest vom Vorjahr hineingesteckt und das Ganze mit der Glut des Osterfeuers aus dem Herd entzündet. Während das Feuer brannte, betete man den Rosenkranz. Nachher trieb die Jugend Feuerspiele, auch Böller wurden geschossen. Wenn es noch hell war, ging man "in d' Groan", meist jedoch am Ostersonntag. Am Karsamstag-Abend gab es nach der Fastenzeit zum ersten Mal wieder Fleisch zu essen. Das "Weichfleisch-Binkerl" enthielt Selchfleisch, Eier, Kren, Weißbrot und Salz. Nichts davon durfte zu Boden fallen und es kam einem Frevel gleich, wenn der Hund etwas erwischte. Abfälle (Eierschalen) wurden verbrannt. Für alle, die am Samstag nicht zur Kirche kommen konnten, gab es am Sonntag nochmals eine Speisenweihe.

Hochneukirchen, jetzt
Am Karsamstag-Vormittag ist Anbetung beim Heiligen Grab und am Abend die Auferstehungsfeier mit Speisenweihe.

Hollenthon, jetzt
Am Karsamstag ist zwischen 9 und 15 Uhr die Anbetung vor dem Heiligen Grab üblich, wobei sich die Rotten abwechseln. Die Auferstehungsfeier beginnt um 20 Uhr. Dabei findet die Speisenweihe statt (Körbe mit Weihfleisch, Eier u. Brot stehen um den Altar). Das Osterlicht u. das Osterwasser tragen die Gottesdienstbesucher mit nach Hause. Bei den Gräbern wird noch das österliche Licht in den Grablaternen entzündet.

Kirchschlag, jetzt
Am Karsamstag wird um 20 Uhr die Auferstehungsfeier mit Licht- und Speisenweihe (Geselchtes, Eier, Brot) zelebriert, eine feierliche Prozession schließt sich an. Die Gottesdienstbesucher nehmen das Licht für ihr Osterfeuer mit nach Hause.

Krumbach, jetzt
In der Osternacht bzw. zu den Gottesdiensten am Ostersonntag werden die klassischen Osterspeisen - Fleisch, Brot und Eier - mitgebracht und gesegnet. Nachdem die KFB einen Kurs für "Weihedeckerl sticken" veranstaltete, sieht man oft Henkelkörbe mit Tüchern, die im Kreuzstich mit österlichen Symbolen verziert sind. Ein Privater spendet 1.000 Eier, die von den Firmkandidaten gefärbt und in der Osternacht gesegnet werden. Die Pfarrgemeinderäte verteilen sie nach den Gottesdiensten an die Teilnehmer.

Lichtenegg, jetzt
Am späten Abend des Karsamstags findet die Osternachtsfeier mit der Speisenweihe statt. Die Gottesdienstbesucher tragen das Osterlicht in Laternen heim.

Wiesmath, jetzt
Am Karsamstag bilden zwei Feuerwehrmänner zu beiden Seiten des Heiligen Grabes in der Kirche die Ehrenwache. Zur Osternacht bringen die Kirchenbesucher Fleisch, Brot und Eier mit. Die Lebensmittel werden nach der Auferstehungsfeier (oder nach der Messe am Ostersonntag) vom Priester geweiht und danach in der Familie gemeinsam gegessen.
In der Nacht zum Sonntag gibt es drei Arten von Osterfeuern: (1) Nach der Auferstehung wird bei der Kirche ein Feuer entzündet und dazu gebetet. Agape ? (2) Die Bauern nehmen Glut von diesem Feuer mit, gehen betend um die Felder und stecken geweihte Palmzweige in den Feldrand. Anschließend entzünden sie mit der Glut eine Getreidegarbe und bleiben noch gesellig beisammen. (3) Seit 30 Jahren veranstaltet die Brauchtumsgruppe (während der Auferstehungsfeier) ein Osterfeuer-Fest. Dabei wird ein großer Holzhaufen angezündet und wie zu Silvester Böller und Raketen abgeschossen. "Die Mitfeiernden trinken fröhlich ausgelassen". Ähnliche Feiern ohne religiösen Bezug gibt es auch in kleinerem Rahmen.

Zöbern, jetzt
Vor der Osternachtsfeier am Karsamstag Abend findet vor der Kirche die Feuerweihe statt. (Früher trugen Buben gesegnete Glut und Zunder in Blechbüchsen zum häuslichen Herd.) Frauen bringen Selchfleisch, Eier, Weißbrot und Kren zur Speisenweihe, die bei der Osternachtsfeier oder bei der Frühmesse am Ostersonntag stattfindet. Daheim wird es dann gemeinsam von der ganzen Familie verzehrt. An die Osternachtsfeier schließt die Auferstehungsprozession an. Man trägt eine Statue des Auferstandenen mit Musikbegleitung durch den Ort und schießt Böller ab.

Ostersonntag im Dekanat Kirchschlag

Bad Schönau, jetzt
Am Ostersonntag um 20 Uhr werden in den Rotten und bei einzelnen Häusern Osterfeuer abgebrannt.

Gschaidt, jetzt
Die Paten bringen den Kindern Osterkipfl, bunte Eier und Geschenke. Um 20 Uhr brennt man das Osterfeuer ab.

Hochneukirchen, einst
Meist am Morgen (oder Nachmittag) des Ostersonntags bestand der Brauch "in d' Groan gehen". Die Bauern besuchten ihre Winterfrucht-Felder, beteten dabei den Rosenkranz, besprengten das Feld an allen Ecken mit Weihwasser. Zweige vom Palmbesen wurden in die Erde gesteckt, meist in Form von drei Kreuzen.

Hochneukirchen, jetzt
Ostergeschenke (Hasen, Eier, Kücken, Nester) für die Kinder werden gekauft und (vom Osterhasen) möglichst im Garten versteckt. Dies ist erst seit 1970-80 üblich. Zuvor brachten die Paten ihren Patenkindern das Osterkipfl und "rote" Eier (auch wenn sie bunt waren, so genannt). Osterfeuer wurden erstmals 1964 am Ostersonntag abgebrannt, allerdings an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten. Es dauerte fast 30 Jahre, bis man dies einheitlich (Sonntag, 20 Uhr) durchführte. Vorher gehen die Bauern auf den Roggenacker "Palmkätzchen aufstecken", mit Weihwasser sprengen und Beten für das Gedeihen der Feldfrüchte und um Glück und Segen in Haus und Hof.

Hollenthon, jetzt
Am Ostersonntag um 20 Uhr werden im Dekanat Kirchschlag die Osterfeuer abgebrannt. Das Osterfeuerbrennen bietet Gelegenheit, Verwandte und weggeheiratete Geschwister einzuladen. Am Rand eines Getreidefeldes wird ein Strohhaufen (früher einige Schab) mit dem Feuer der Osterkerze entzündet und die alten Palmzweige vom Herrgottswinkel mit verbrannt. Dabei nimmt man Elemente eines früher am Ostersonntag Früh oder Mittag gepflegten Brauches ("Troadbeten", "Groangehen") auf. Alle Beteiligten gehen über das Getreidefeld und beten unter Anleitung der Hausleute den Rosenkranz. Am Beginn werden ein Kreuz aus Palmzweigen und dann in bestimmten Abständen die restlichen am Palmsonntag gesegneten Zweige in die Erde gesteckt und mit Weihwasser besprengt. Den Abschluss bildet eine kräftige Jause. Zu den Osterfeiertagen kommen die Godl und der Göd zu den Patenkindern und bringen ihnen Osterkipfel. Früher war darin eine Münze versteckt, dazu gab es Eier und Näschereien, heute sind es aufwendigere Geschenke. Kleinere Kinder gehen das Osternest suchen, das der Osterhase versteckt hat. Darin befinden sich gefärbte Eier, Süßigkeiten und Spielzeug.

Kirchschlag, jetzt
Nach den Gottesdiensten in der Pfarrkirche erhalten alle Teilnehmer gesegnete Osterweckerl. Die Lebensmittel von der Speisenweihe in der Osternacht werden in den Familien zum Frühstück oder als Vorspeise zu Mittag gegessen. Abends findet das Getreidebeten statt. Rund um das Feld wird ein Rosenkranz gebetet. Während dessen stecken die Kinder oder Jugendlichen des Hauses Palmzweige oder daraus angefertigte Kreuze an gut sichtbaren Stellen des Feldes auf. Bei Einbruch der Dunkelheit entzündet man am Getreidefeld ein Osterfeuer.

Krumbach, jetzt
Am Ostersonntag um 20 Uhr sollten überall in der Buckligen Welt die Osterfeuer entzündet werden - zumeist mit dem geweihten Feuer der Osternacht und von Gebeten begleitet. Als Mißbrauch wird beklagt, dass das Osterfeuer zur Mistverbrennung dient. Zu den Feiertagen besuchen die Taufpaten ihre Patenkinder und überbringen neben anderen Geschenken zu Ostern das klassische Kipferl.

Lichtenegg, jetzt
Bräuche am Ostersonntag sind: Ostereier verstecken, Auferstehungsprozession, Weihfleischessen, Groabeten, Osterfeuer, Osterkipfel für Patenkinder.

Wiesmath, jetzt
Ostersonntag: Eltern, Großeltern und große Geschwister verstecken im Garten Eier, Süßigkeiten und andere Geschenke. Die Kleinen suchen diese Osternester, von denen sie denken, dass sie der Osterhase gebracht hat. Zunehmend werden aber Geschenke gekauft und übergeben. Tauf- und Firmpaten bringen ihren Patenkindern (bis zum Ende der Schulpflicht) Geschenke, Geld und ein geflochtenes Osterkipfel. Die Eltern bewirten die Paten, die einige Stunden zu Besuch bleiben.

Zöbern, jetzt
Am Ostersonntag wird ein Festgottesdienst zelebriert, auch Böllerschießen ist üblich. Kinder suchen mit Freude die Ostereier und Süßigkeiten, die der Osterhase für sie im Garten versteckt hat. Manche Bauern pflegen das "Groangehen", die Familien gehen am Ostersonntag zu Mittag betend zum Roggenfeld und stecken Zweige vom Palmbesen in die Erde. Am Abend leuchten auf den Höhen der Buckligen Welt Freudenfeuer über die Auferstehung Christi (früher hat man dabei gebetet). Zugleich wird Altes im Osterfeuer verbrannt.

Ostermontag im Dekanat Kirchschlag

Bad Schönau, jetzt
Meist am Ostermontag stehen die Göden-Besuche mit dem Osterkipfel auf dem Programm vieler Familien.

Hollenthon, jetzt
Am Ostermontag feiert die Pfarrgemeinde wie üblich den Gottesdienst. Die Jugend nimmt an der traditionellen Landjugendmesse des Industrieviertels in Maria Schnee – Kaltenberg teil.
Am Ostermontag beginnen wieder die Tanzunterhaltungen.

Krumbach, jetzt
Am Ostermontag findet das Groan-Gehen (Emmausgang, Greangehen) statt. Dabei stecken die Bauern Palmzweige aus den neu geweihten Buschen in die Kornfelder, segnen diese mit Weihwasser und beten Rosenkranz.

Lichtenegg, jetzt
Die Landjugend des Industrieviertels feiert in Maria Schnee ihre Landjugendmesse.

Zöbern, jetzt
Am Ostermontag kommen Tauf- und Firmpaten zu Besuch. Die Patenkinder erhalten ein großes Osterkipfel, gefärbte Eier, Süßigkeiten und ein Geldgeschenk.

Pentecoste - 50 Tage bis Pfingsten - im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Der zweite Freitag nach Ostern hieß Dreinageltag und war ein besonderer Wallfahrtstag. (Der "Dreinagelfreitag" steht in Zusammenhang mit der im Spätmittelalter aufgekommen Verehrung der drei Nägel, mit denen Jesus ans Kreuz geschlagen wurde)

Krumbach, jetzt
Am Weißen Sonntag erhalten die Erstkommunionkinder ihre weißen Kutten und erneuern mit ihren Paten das Taufversprechen.

Zöbern, jetzt
Häufig wird am Weißen Sonntag die Erstkommunion gefeiert.