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Koralle#

Koralle

Als Koralle bezeichnet man das innere Gerüst von skelettbildenden Nesseltieren (Korallenpolypen), die zum zoologischen Stamm der Cnidaria gehören. Meist handelt es sich um Steinkorallen, deren Skelette aus mikrokristallinem Kalk bestehen. Mittelmeerkorallen (Corallium rubrum) stammen nicht nur aus dem Mittelmeerraum sondern auch von der Atlantikküste und werden in die Gruppen Sardegna (dunkelrot) und Sciacca (hellrot bis orange) unterteilt. Die Lagerstätten der Sciacca-Korallen, die vor der Küste von Sciacca, Sizilien lagen, wurden zwischen 1875 und 1880 entdeckt und lösten einen regelrechten Korallenboom aus. Bis ca. 1915 wurden sie kommerziell ausgebeutet, dann waren die Vorkommen restlos erschöpft. Edelkorallen werden nachweislich seit über 5000 Jahren gesammelt. Pro Jahr werden international Millionen von Stücke und Tausende von Kilogramm als Schmuck gehandelt. Die weltweit kommerziell verfügbaren Erträge von Edel-Korallen (aller Arten) erreichte im Jahr 1984 mit 450 Tonnen (MT) seinen Höhepunkt. Die internationale Nachfrage führte jedoch zu einer kontinuierlichen Verarmung von Corallium-Beständen, Daher fallen Korallen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen (engl. Abkürzung: CITES). Es regelt den internationalen Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen. Das Abkommen wurde 1973 unterzeichnet, Österreich ist 1982 beigetreten und setzt die Regelungen im Artenhandelsgesetz um. Betroffen ist nicht nur der Handel, sondern auch Urlaubssouvenirs.

Als Schmuckstein bevorzugt war die rote Edelkoralle. Koralle und Korallenäste galten schon in der Antike als Schutz gegen Krankheiten und Blitzschlag. Plinius (23-79 v. Chr.) schrieb über diese Verwendung bei Römern und Kelten. Später waren Rosenkränze aus Korallen beliebt. Besondere Bedeutung hatte das Amulett bei Kindern, die es vor dem "bösen Blick" schützen sollte. Daher trugen sie Arm- und Halsbänder aus Korallen. Das ist sogar auf manchen gotischen Darstellungen des Jesuskindes zu sehen.


Quellen:
Leopold Schmidt: Volkskunde von Niederösterreich. Horn 1972. Bd. 2/S. 48
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Berlin 1933/1987. Bd. 5/Sp. 239 f.
Handel
Artenschutz

Bild:
Halskette aus roter Edelkoralle, Anfang 20. Jahrhundert. Foto: Helga Maria Wolf

Siehe auch:
--> Alltagsreligiosität


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