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Lachen#

Das Internetlexikon Wikipedia nennt Lachen "eines der wichtigsten angeborenen emotionalen Ausdrucksverhalten des Menschen, das nicht nur, aber vor allem in der Gemeinschaft mit anderen seine Wirkung entfaltet". Es ist die natürliche Reaktion auf komische oder erheiternde Situationen, entlastet bei Gefahren und Angstzuständen. Lachen erhöht die Gesundheit. Nur bei Störungen mit unkontrollierbaren Lachanfällen ist Vorsicht geboten.

Meist ist Lachen fröhlich, kann aber auch bei eigentlich bösartigen Situationen auftreten (sarkastisches Lachen). Wird Lachen als Ausdruck für Sympathie und Einverständnis verstanden, entfaltet es eine besänftigende, konfliktbegrenzende Wirkung, die dem Zusammenleben in Gruppen förderlich ist. Wer nicht zur Gruppe gehört, kann leicht zu demjenigen werden, auf dessen Kosten gelacht wird. Auslachen ist eine demütigende, ehrverletzende Waffe und Strafe. Ursprünglich war das Lachen eine Drohgebärde (Zähnefletschen). Ein wichtiger Grundzug des Lachens ist der anarchische, der auf der Infragestellung von Autoritäten aller Art beruht.

"Lachen als Äußerung der Lebenslust kann den Bann des Todes brechen und Leben bewirken", liest man im Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens (HDA). Hier wird auf das Ostergelächter (Risus paschalis) verwiesen. Seit dem späten Mittelalter war es üblich, dass der Prediger beim Ostergottesdienst lustige Geschichten erzählte. Nach der kargen Fastenzeit sollten die Gläubigen wieder etwas zum Lachen haben. Gegenwärtig ist es auch kein Tabubruch mehr, wenn der Priester bei der Verabschiedungsfeier in der Einsegnungshalle einen guten Witz erzählt. Traditionell war das Lachen beim "Leichenschmaus" üblich. 

"Lachen bricht Zwang und Macht." (HDA). Ein Märchen der Brüder Grimm erzählt, dass man den Wechselbalg zum Lachen bringen müsse, um ihn los zu werden. Geister lachen nicht, daher sollte man es unterlassen, wenn man sie rief, wie beim Zaubern oder Schatzsuchen. Hingegen erzählen Sagen vom (schadenfroh) lachenden Teufel. Heilige werden mit würdigem, eher leidendem Gesichtsausdruck dargestellt, nur die Madonna lächelt manchmal.

"Keep smiling" oder "cheese" fordern Fotografen ihre Objekte auf. Das lachende Gesicht soll sie sympathisch erscheinen lassen. Bei älteren Gruppenbildern, wie Fotos von Schulklassen oder Vereinen fällt auf, dass alle sehr ernst blicken. Bei biometrischen EU-Passfotos wird ein "neutraler Gesichtsausdruck" verlangt.


Quellen:
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 488 f.
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens (HDA). Berlin 1933/1987. Bd. 5/Sp. 835 f.
Wikipedia: Lachen (Stand 3.3.2024)


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