Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Lukas, hl.#

Lukas

Lukas stammte vermutlich aus Antiochia (Antakya, Türkei) und war nach der Überlieferung von Beruf Arzt (Kol 4, 14). Er gilt als Verfasser des 3. Evangelium und der Apostelgeschichte. Als Entstehungszeit beider Werke nimmt man die Jahre 80 bis 90 an. Er war kein Augenzeuge des Wirkens Jesu (Lk 1,1-4), sondern vermutlich ein gebildeter Heidenchrist der dritten Generation. Fraglich bleibt, ob es sich bei dem Autor um jenen Lukas handelt, der laut Apostelgeschichte ein Gefährte des Paulus war. Demnach schloss er sich diesem auf der 2. Missionsreise an und begleitete ihn nach Philippi, wo er sieben Jahre blieb. Er reiste mit Paulus nach Jerusalem und Rom. Lukas soll 84-jährig eines friedlichen Todes gestorben sein. 

Legenden lassen Lukas hingegen den Martertod erleiden und machen ihn zum Maler. So soll er nach einer Vision der Madonna mit dem Kind die erste Marienikone gemalt haben. 

Der Kult des hl. Lukas ist mit der Verehrung der Gebeine in Konstantinopel verbunden. Konstantinus II. ließ sie 357 in die zu erbauende Apostelkirche bringen. Andere Reliquien befinden sich in Rom, Padua, auf dem Berg Athos, in Frankreich und Spanien. Das Heiligengedächtnis wird am 18. Oktober (Translation) begangen. „Lukas Evangelist“ ist ein Fest im Generalkalender. 

Evangelistensymbol in der Kirche Döbling-St. Paul

Darstellungen zeigen Lukas beim Malen oder Schreiben. Sein Evangelistensymbol ist der Stier.

Der hl. Lukas ist der Patron der Ärzte, Bildhauer, Buchbinder, Fleischhauer, Künstler, Maler, Notare und ein Viehpatron.

Bräuche: "Lukaszettel" enthielten Bibelsprüche oder einen Segen in lateinischer Sprache. Diese Gebete sollten bei magischen Handlungen helfen und wurden dem Vieh eingegeben, um es vor Seuchen zu schützen. Christliche Ärzte, aber auch Maler, nannten ihre Zusammenschlüsse Lukasgilden. Wetterregeln besagten: "St. Lukas mild und warm, Winterkält' dass Gott erbarm'." 


Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 198f.
Bautz: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Herzberg 1993. Bd. V/Sp. 417-419 (ISBN-3-88309-043-3)
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 342f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 525f.
Heiligenlexikon: Lukas

Bilder:
Aus Georg Ott: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1858. Bd. 2/Sp. 1939
Evangelistensymbol am Taufbecken der Pfarre Döbling-St. Paul. Foto: Helga Maria Wolf


Siehe auch:

Hl. Lukas in: Verschwundene BräucheDas Buch der untergegangenen RitualeHelga Maria WolfBrandstätter VerlagWien2015jetzt im Buch blättern