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Matthäus, hl. #

Matthaeus

Der Apostel Matthäus (Levi) wird im Neuen Testament als Zöllner bezeichnet (Mt 10,3; Mk 2,14). Die Tradition berichtet Unterschiedliches über sein Leben und Wirken: Er habe um das Jahr 42 Palästina verlassen und als Missionar in Äthiopien und im heutigen Iran gewirkt. Er sei Vegetarier gewesen und nicht als Märtyrer gestorben. Nach anderen Angaben erlitt er den Tod durch Verbrennen oder Steinigung. Nach neueren Forschungen ist er nicht der Verfasser des nach ihm benannten Evangeliums. Heute nimmt die Bibelwissenschaft an, dass es sich beim Autor des um das Jahr 80 in griechischer Sprache geschriebenen Textes um einen Judenchristen aus dem Schülerkreis des Apostels handelte.

Nach der Legende besiegte Matthäus im "Land der Menschenfresser" die Drachen der Zauberer, erweckte einen Prinzen zum Leben und heilte eine aussätzige Prinzessin. Der König baute eine Kirche und ein Kloster, in das die Prinzessin eintrat. Als sie ihr Onkel dennoch heiraten wollte und es Matthäus ihm verbot, ließ ihn dieser am Altar ermorden.

Reliquien befinden sich seit 954 in der nach Matthäus benannten Kathedrale von Salerno, die sich bald zu einem wichtigen Wallfahrtsort entwickelte. Das Heiligengedächtnis wird am 21. September begangen. „Matthäus, Apostel und Evangelist“ ist ein Fest im Generalkalender. Matthäus zählt zu den Kanon-Heiligen.

Evangelistensymbol in der Kirche Döbling-St. Paul

Darstellungen zeigen Matthäus als Zöllner, mit Buch, Schwert oder Hellebarde. Sein Evangelistensymbol ist ein Mensch oder Engel.

Der hl. Matthäus ist der Patron der Buchhalter (seit 1955), Geldwechsler, Steuer- und Zollbeamten.

Matthäi galt als Winteranfang, dementsprechend gab es Bräuche wie Orakel und Wetterregeln: "Matthäuswetter hell und klar, bringt guten Wein im nächsten Jahr", "Wie es Matthäus treibt, es vier Wochen bleibt." Die seit dem 16. Jahrhundert bekannte Redensart „Matthäi am letzten“ bezeichnet nichts Gutes (Tod oder Armut), weil die Frohe Botschaft nach Matthäus als erste in der Bibel steht.


Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 176f.
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 372f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 570f.
Heiligenlexikon: Matthäus

Bilder
Aus Georg Ott: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1858. Bd. 2/Sp. 1702
Evangelistensymbol am Taufbecken der Pfarre Döbling-St. Paul


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