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Georg, hl.#

Georg

Georg lebte wahrscheinlich im 3. Jahrhundert in der heutigen Türkei und starb dort (nach anderen Quellen in Palästina) um 305 als Märtyrer.

Nach der Legende war er Offizier im römischen Heer. Wegen seines christlichten Glaubens starb er - nachdem ihm Jesus in einer Erscheinung sieben Jahre dauernde Qualen angekündigt hatte - dreimal an gräßlich ausgedachten Martern, der Erzengel Michael erweckte ihn zum Leben. Seit dem Mittelalter wurde Georg mit der mythologischen Gestalt des Drachentöters verbunden: Einem Untier mußten Menschenopfer gebracht werden. Als das Los auf die Königstochter fiel, stieß ihm Georg den Speer in die Seite. Der verletzte Drache wurde daraufhin zahm und ließ sich von der Prinzessin in die Stadt führen. König und Bewohner bekehrten sich zum Christentum und schließlich erlegte Georg den Lindwurm.

Der hl. Georg, ein "Großmärtyrer" der Ostkirche, war der meist verehrte Heilige des christlichen Altertums und Mittelalters. Zur Zeit der Kreuzzüge galt der Ritter als Vorbild der heldenhaften Bekämpfung des Bösen. Georg zählt zu den Vierzehn Nothelfern. „Georg, Märtyrer in Kappadozien“ am 23. April ist ein nicht gebotener Gedenktag im Generalkalender.

Darstellungen zeigen Georg als jungen Mann mit kurzem, gelocktem Haar und ohne Bart, als Krieger mit Lanze, Kreuz und Schild. Oft reitet er auf einem Schimmel. Seit dem Mittelalter ist der Drachenkampf die am häufigsten dargestellte Szene.

Der hl. Georg ist der Patron der Artisten, Bauern (Georgios = Landmann), Bergleute, Gefangenen, Krankenhäuser, Pfadfinder, Pferde, Reiter, Ritterorden, Sattler, Schmiede, Schützen, Soldaten, Wanderer, für gutes Wetter; gegen Fieber, Kriegsgefahren, Pest, Versuchungen. Seit 2005 ist er zweiter Landespatron von Tirol.

Bräuche wie Georgiritte und Reiterspiele knüpfen an das Patronat für Pferde und Reiter an. Nach bayrischen Vorbildern sind publikumswirksame Veranstaltungen entstanden. In Eben (Gemeinde Altmünster,Oberösterreich) feiert der Reiterclub einen Festgottesdienst und den Georgiritt. Besitzer von Pferden und Gespannen geben Proben ihres Könnens. In Micheldorf (Oberösterreich) findet der Georgiritt mit "mittelalterlichem Treiben" auf dem Hauptplatz statt. In Eugendorf (Salzburg) stehen ein Flurumritt, Pferdesegnung und Kranzelstechen auf dem Programm. In Katzelsdorf (Niederösterreich) werden die Rösser gesegnet. „Georgi“ war ein wichtiger Zins- und Rechtstermin, der auch als Frühlingsanfang galt. Danach durfte man die Wiesen nicht mehr betreten. Die Weidesaison begann mit dem „Georgiblasen“ der Hirten. Damit im Zusammenhang gab es Heische-Umzüge des „grünen Georg“, die Ähnlichkeiten mit den Pfingstkönigspielen aufweisen. In Mörbisch am See (Burgenland) pflegt man den alten Rechtsbrauch des Hottergangs, bei dem die Gemeindegrenzen abgegangen werden.

Das "Viehumtragen" in der Pfarre St. Georgen im Pinzgau (Salzburg) wurde 2018 in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die bäuerliche Bevölkerung bittet vor Beginn der sommerlichen Almsaison den Hl. Georg um „Reim“ (Glück) für ihr Vieh. Der Votivbrauch, bei dem man hölzerne Tierfiguren vor dem Altar platziert, geht bis um 1400 zurück. Ursprünglich opferte man lebende Tiere für den Klerus. Seit 1967/68 schnitzen Kinder der örtlichen Volksschule und Schulen aus der Umgebung die Figuren. Örtliche Vereine, wie die Trachtenmusikkapelle, umrahmen den Brauch; der unabhängig vom Wochentag immer am 23. April stattfindet. In Zukunft soll auch eine Segnung der Nutztiere stattfinden.


Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 66 f.
Bautz: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Hamm 1990. Bd. II/Sp.208-209 (ISBN 3-88309-032-8)
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 216f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 307f.
Helga Maria Wolf: Österreichische Feste & Bräuche im Jahreskreis. St. Pölten 2003. S. 84
Heiligenlexikon: Georg
UNESCO-Liste

Bild:
Aus Georg Ott: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1858. Bd 1/Sp. 627


Siehe auch:
--> Drachenkampf