Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Schmied#

Bild 'Schmied_gr'

Der gefährliche und unheimlich wirkende Beruf findet sich in der Mythologie: Hephaistos (lat. Hephaestus, Vulcanus) der Gott des Feuers und der Schmiede, zählt zu den zwölf olympischen Gottheiten. Wieland, der Schmied, erscheint in der germanischen Sage als halbgöttliches Wesen. 

Schmied war einer der ältesten Handwerksberufe, mit Hammer und Amboss als wichtigsten Geräten. Im ländlichen Raum war er ein Universalhandwerker, der Gebrauchsgegenstände (Messer, Sensen, Sicheln, Nägel, Pfannen etc.) und Waffen herstellte, sowie Pferde beschlug. In den Städten gab es Spezialisten, Kunstschmiede und verwandte Berufe, die sich nach der Art des verarbeiteten Materials unterschieden, wie Kupfer- und Messingschmiede, Goldschmiede, Plattner (Harnischschmiede), Silberschmiede, Zeug- und Zirkelschmiede. Im Lauf des 19. Jahrhunderts übernahmen Manufakturen und Fabriken die Arbeiten der Meister. In jüngster Zeit findet das Handwerk hobbymäßig Interesse. Die ARGE Österreichische Eisenstraße weckt in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark das touristische Interesse am traditionellen Handwerk. Bei der Kartause Schönbühel-Aggsbach wurde die historische Hammerschmiede rekonstruiert und steht für Besichtigungen offen.

Bekannte Redensarten lauten z.B.: "Seines Glückes Schmied sein", "zum Schmied und nicht zum Schmiedl gehen", "das Eisen schmieden, so lange es heiß ist" oder "Nägel mit Köpfen schmieden".

"Freihandschmieden" wurde 2022 in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. "Schmieden in Ybbsitz " (Niederösterreich) wurde als traditionelles Handwerk bereits 2010 gelistet. Manche Schmiededynastien, die früher in Anspielung auf ihr Handwerk und ihren beachtlichen Wohlstand als „Schwarze Grafen“ bezeichnet wurden, können dort auf eine über 200 Jahre lange Familientradition zurückblicken. Die Welser Schmiede etwa befindet sich in der 15. Generation im Besitz von ein und derselben Familie. Das Schmieden ist in Ybbsitz ein immanenter Bestandteil der Kultur des Ortes, etwa die Schmiedeweihnacht oder. das Ferraculum, ein Fest der internationalen Schmiedegemeinschaft. Das Ortsbild von Ybbsitz ist von Schmiedekunstwerken geprägt.


Quellen:
Lutz Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Freiburg/Br.1992. Bd. 3/S. 1375 f.
Wikipedia: Schmied (Stand 22.9.2008)
Eisenstraße
Hammerschmiede Aggsbach
UNESCO

Bild:
Amboss einer Feldschmiede, Seeberg (Kärnten). Foto: Alfred Wolf, 1969


Siehe auch:
--> Historische Bilder
--> Heimatlexikon