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Messer#

Messer

Die Etymologie des Wortes Messer verweist auf "Essen" und "Schwert". Das "Speiseschwert" zählt zu den ältesten Werkzeugen, wie Funde aus der Steinzeit belegen. Ein Messer besteht aus einer einschneidigen Klinge, die an einem Griff befestigt ist. Die Form der Klinge entscheidet über den Verwendungszweck wie z.B. Schnitz-, Garten- oder Rebmesser. Angehörige bestimmter Berufe konnte man an ihren Messern erkennen, wobei der Griff mit entsprechenden Darstellungen verziert war. 

Über seinen Gebrauchswert hinaus hatte das Messer symbolische Bedeutung. Wenn "Messer, Gabel, Scher und Licht … für kleine Kinder nicht" sind, bedeutete das Geschenk eines Taschenmessers für einen Buben den Eintritt ins Jugendalter. Von Kirtagen, wo oft gerauft wurde, hieß es, es lägen "Messer in der Luft". Frauen diente ihr Messer an einer Kette als Schmuck und Statussymbol. Bis in die frühe Neuzeit zählten Messer zum persönlichen Besitz, der nicht gepfändet werden durfte. Im bäuerlichen Bereich lag bis ins 20. Jahrhundert das Essbesteck nicht auf dem Tisch bereit, sondern man benützte das eigene. 

Beim Klappmesser verbindet ein Gelenk die Klinge und den Griff. Wenn die Klinge in den Griff geklappt wird, ist sie geschützt und das Messer kann ohne Scheide in die Tasche gesteckt werden. Nach der Erfindung von Blockiervorrichtungen in der Barockzeit waren Taschenmesser in unterschiedlichsten Ausführungen die große Mode. Eine wichtige Herstellungsstätte in Österreich war Trattenbach bei Steyr an der Oberösterreichischen Eisenstraße. 1422 wurde die dortige Messererzeugung erstmals urkundlich erwähnt, seit 1682 die Trattenbacher Messerer als selbstständige Zunft anerkannt. Heute gibt es zwei traditionelle Messerschmiedbetriebe im Ort und die handgefertigten Trattenbacher Taschenfeitel mit gedrechseltem Holzgriff stehen auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes. Rund 30 "Feitelvereine" pflegen in Österreich das "Messerln" (Werfen) als Geschicklichkeitsspiel.

1897 ließ Charles Eisener aus Ibach sein "Schweizer Messer" als klappbares Mehrzweckmesser patentieren.


Quellen:
Messerscharf. Katalog zur Ausstellung im österreichischen Museum für Volkskunde. Wien 2003
Taschenfeitel

Bild:
Messer auf einer Wahrsagekarte von "Mlle. Lenormand". Wien um 1900. Gemeinfrei


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