Markthallen, Wiener#
Als im 19. Jahrhundert die Einwohnerzahl Wiens stieg und die Ansprüche an die Hygiene zunahmen, empfand die Stadtverwaltung die offenen Märkte nicht mehr zeitgemäß. 1865 übergab Bürgermeister Andreas Zelinka (1802-1868) im Bezirk Landstraße die "Cental-Markthalle" ihrer Bestimmung. Der Name wurde 1868 auf Großmarkthalle abgeändert und 18 Jahre später ein selbstständiger Fleischmarkt eingerichtet. Das meiste Fleisch wurde in den 1920er Jahren verkauft. 1926 gingen mehr als 103 Mio. kg Fleischwaren durch die En-Gros-Markthalle. Nach dem Abbruch 1972 entstand auf dem Areal das Hotel Hilton.
Nachdem seit den 1870er Jahren der Bau von Markthallen zur Diskussion stand, entschloss sich die Verwaltung der Stadt Wien zögernd zum Bau. 1881 besaß die Stadt neben der Großmarkthalle für Fleisch und Lebensmittel Detailmarkthallen im 1., 4., 6., 7. und 9. Bezirk. Besonders markant war die Zedlitzhalle, die 1874 eröffnet und zuletzt als Fischmarkt verwendet wurde. 1899 übernahm sie die Künstlervereinigung Hagenbund, gestaltete sie um und betrieb sie 1902 bis 1912, 1919 bis 1944 und nach Kriegsschäden und Wiederaufbau 1948 bis 1961 als Ausstellungsgebäude. Seither befindet sich an ihrer Stelle ein Umspannwerk. Als einzige blieb die Detail-Markthalle auf dem Alsergrund bestehen, seit 2002 als Gourmet-Markt in privater Nutzung.
Quelle:
Helga Maria Wolf: DieMärkte Alt-Wiens. Wien 2006. S. 172 f.
Bild:
Markthalle Wien 9, 19. Jh. Gemeinfrei
Siehe auch:
Heimatlexikon