Nebenerwerb, landwirtschaftlicher#
Viele Bauern waren auf einen Nebenerwerb angewiesen. Die wirtschaftlichen und klimatischen Bedingungen (Ungunstlagen) waren oft zu schlecht, um die Existenz zu sichern.
Als Möglichkeiten des bäuerlichen Zuerwerbs boten sich z.B. an:
- Verkauf der (eigenen) landwirtschaftlichen Produkte (Eier, Geflügel, Butter, Butterschmalz....) auf dem Markt. Der Erlös aus dem Eierverkauf blieb den Frauen, die davon ein bescheidenes "Körberlgeld" erwirtschaften konnten.
- Intensivierung eines bestimmten landwirtschaftlichen Produktes (z.B. Tabak, Käse, Kernöl)
- Handwerkliche Arbeiten, die man nebenbei zu Hause machen konnte (Korb- und Sessel flechten, Maisstrohtaschen herstellen, Reisigbesen binden, Holzschuhe, Rechen, Heugabeln, Leitern erzeugen …)
- Herstellung hausindustrieller Produkte, die selbst oder von anderen im Wanderhandel vertrieben wurden (Holzwaren in der Viechtau, OÖ, 16. Jahrhundert bis 1978; Textilien im Waldviertel (Bandlkramerlandl) und Vorarlberg, Teppiche aus Tirol, Hinterglasbilder im Mühlviertel …)
- Nebenberufliche Arbeit außer Haus (beim Brunnengraben, Gerüstbau, als Bergführer, Hüttenwirt, Fuhrwerker, im Wald ...)
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Das Herstellen von Haushaltsutensilien aus Holz war regional ein wichtiger bäuerlicher Nebenerwerb. Foto: Doris Wolf, 2013