Postamt Christkindl#
Das Weihnachtspostamt befindet in der Nähe der Wallfahrtskirche „zum gnadenreichen Christkindl“ in Steyr (Oberösterreich). Dort betete Ende des 17. Jahrhunderts Ferdinand Sertl an einer einsamen Stelle im Wald um Genesung von seiner Epilepsie. An einer Fichte gestaltete er mit dem Bild der heiligen Familie und einer Christkindl-Figur aus Wachs seinen eigenen Altar, der später zum Mittelpunkt der Wallfahrtskirche wurde. Abt Anselm Angerer von Garsten förderte deren Bau nach Plänen der prominenten Barockbaumeister Giovanni Battista Carlone und Jakob Prandtauer.Die Idee ein eigenes Postamt einzurichten, hatte 1946 ein Angehöriger der US-Besatzung. Seit 1950 werden in Unterhimmel bei Steyr Grußsendungen mit einem Weihnachts-Sonderstempel versehen. 2024 ist das Weihnachtspostamt von 29. November bis 6. Jänner geöffnet. Im ersten Jahr bearbeitete das Postamt "4411 Christkindl" 42.000 Sendungen, 1965/66 waren es schon über eine Million. 1958 wurde eine Briefmarke mit dem Bild der Pfarrkirche aus der Serie „Baudenkmäler in Österreich“ aufgelegt. Seit 1967 erscheint alljährlich zur Eröffnung des Postamtes in Christkindl eine Weihnachtssondermarke, 2024 in einer Auflage von 1,3 Millionen mit der Darstellung der Orgelkrippe in der Pfarrkirche Wagrain (Nennwert 96 cent). Auch weitere Motive stehen zur Auswahl. Um zum Sonderstempel zu kommen, muss man bei einem Postamt Zusatzmarken kaufen (6 Stück um 5,70 €) und die Briefe am Schalter abgeben.
Tausende Kinder schreiben jedes Jahr Briefe mit ihren Geschenkwünschen an das "Christkindl" - und erhalten darauf Antwort vom Postamt. Täglich kommen rund 100 Briefe an. 1,5 Millionen Sendungen werden händisch abgestempelt.
Bilder:
Wallfahrtskirche Christkindl (Oberösterreich). Foto: Alfred Wolf, um 1955
Briefmarke 1958
Sondermarke und Stempel 2024
Siehe auch:
Heimatlexikon